Rind und Wir - Dezember 2023

RINDUNDWIR Dezember 2023 48 Zuchtrinder Der Zuchtrindermarkt gestaltet sich durch viele Unwägbarkeiten schwierig. Die Zahl milchrindhaltender Betriebe nimmt weiter ab. Durch Beef on Dairy wird in den Betrieben oftmals nur noch die notwendige weibliche Nachzucht für die Reproduktion aufgezogen. Die Verfügbarkeit an Zuchtrindern für den Handel ist unverändert knapp. Zuchtrinderexport Der Zuchtrinderexport, vor allem in Nicht-EU-Länder wird politisch immer weiter behindert. Durch das Zurückziehen bilateraler Veterinärzertifikate sind einige Länder von Deutschland aus nicht mehr zu bedienen. Die neue EU-Tierschutzgesetzgebung für Tiertransporte, an der gearbeitet wird, könnte den Export von Zucht- und Nutzrindern weiter einschränken. Die Rinderbestände im RinderAllianz-Gebiet, aber auch in Deutschland und in der EU, gehen weiter zurück. Milchbauern und Rindermäster verzeichnen durch hohe Kosten – Energie, Futter, Lohn – deutlich schrumpfende Gewinnmargen und daraus resultierende hemmende Investitionsbereitschaft. Am Milchmarkt scheint es jetzt in kleinen Schritten bergauf zu gehen. Die Nachfrage nach niedertragenden und abgekalbten Rindern übersteigt zurzeit das Angebot Schlachtrinder Die Rindfleischproduktion in der EU verringerte sich 2023 das fünfte Jahr in Folge. Der Rohstoff Rindfleisch bleibt nach wie vor knapp. Jedoch ist die Nachfrage nach Rindfleisch verhalten. Relativ hohe Preise im Einzelhandel halten einkommensschwache Verbraucher vom Rindfleischkauf ab. Der Einzelhandel ordert Rindfleisch zu den Feiertagen sehr verhalten. Für Schlachtbullen ist zu Beginn des neuen Jahres mit höheren Preisen zu rechnen. Schlachtkühe sind nicht zu reichlich verfügbar. Hier werden fehlende Schlachtkapazitäten als Preisdruck verwendet. Die QS-Zertifizierung für Kühe wird in Kürze unumgänglich, ansonsten drohen Preisabschläge. QM-Betriebe sollten sich zwecks Registrierung in der QS-Datenbank mit Ihrer Zertifizierungsstelle in Verbindung setzen. Für QM++ Kühe sind spezielle Programme und somit Preisaufschläge im Gespräch. Absetzer Die Absetzer, Saison 2023 ist so gut wie abgeschlossen. Anfang 2024 werden nur noch einzelne Partien erwartet. Dank verschiedener Mastprogramme mit speziellen Haltungsformen verzeichneten männliche Absetzer eine gute Nachfrage und stabile Preise. Bei weiblichen Absetzern gestaltete sich der Absatz seit Oktober durch Qualitäts- und Preisdruck schwierig. Aufgrund fehlender Mastplätze ist erst ab Januar 2024 mit einer Belebung zu rechnen. . Frank Schultz MARKTBAROMETER Preise weiter unter Druck

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