Rind und Wir - Dezember 2021

die komplett arrondierten Flächen mit maximal 10 km Entfernung zum Betriebssitz. Die Mutterkuhhaltung auf 170 ha GL (davon 140 ha Naturschutzfläche) mit den Produktionszielen Absetzerproduktion und Landschaftspflege hat im Unternehmen langjährige Tradition und wird als gleichberechtigter, vollwertiger Betriebszweig mit der gleichen Intensität gemanagt wie die übrigen Standbeine des Unternehmens. Mit der Rasse Uckermärker sammelte man dabei gute Erfahrungen, über jahrelange Verdrängungskreuzung tragen die 150 Mutterkühe überwiegend Uckermärkergenetik. Züchterrische Ambitionen Folgerichtig daher vor 2 - 3 Jahren die Entscheidung, mit der Rasse in die Herdbuchzucht einzusteigen. Für Herdenmanager Nico Tabel war und ist dies eine neue Herausforderung, der er sich gern und mit viel Engagement stellt. Gezielte Zukäufe aus renommierten Zuchtbetrieben, wie der Sanzkower Agrarproduktion, der Marktfrucht GbRMahlzow sowie aus den Zuchten von Dirk Berndt, Heinersdorf und Götz Albrecht Lewens, Preddöhl bilden die solide Basis der inzwischen 25 HB-Kühe umfassenden Zuchtherde, auf der man sehr gut aufbauen kann. Ein durchschnittlicher RZF der Kühe von 107 (Spitze: 120) unterstreicht die Top-Qualität der Zukaufstiere. Als Zuchtbullen sind aktuell Topper (Topas x Henri), Heigo (Hermann x Luther) und Orex (Orkan x Pirat) im Einsatz. Mit Jörn (Justus x Echo) wurde erstmals ein im Betrieb geborener Bulle gekört. Die Ergebnisse zeigen das enorme Potenzial: 1.704g LTZ, Körnoten 8-9-7! Jörn vertrat zusammen mit seiner Mutter Henrika und deren aktuellem Kalb die Rasse Uckermärker auf der diesjährigen MeLa und ist inzwischen ebenfalls in Papendorf im Zuchteinsatz. Für die Teilnehmer des Fleischrindtags waren - passend zumThema - neben den züchterischen Fragen natürlich auch die für die Mutterkuhhaltung umgebauten Altställe sowie das Herdenmanagement von hohem Interesse. Dass dies gut passt, belegten auch die gut konditionierten Mutterkühe sowie die bestens entwickelten Kälber bei Fuß. Fazit Der gut aufgestellte, zukunftsträchtige Betrieb war unbedingt einen Besuch wert. Zuchttiere aus der Papendorfer Agrargenossenschaft werden in den kommenden Jahren die Uckermärkerzucht bereichern und sollte man als Züchter oder Mutterkuhhalter „auf dem Zettel haben“. Herzlichen Dank an Steven Hirschberg und Nico Tabel für die spannende Betriebsvorstellung! Die Unterlagen zu allen Vorträgen stehen auf der Internetseite der LFA unter https://www.landwirtschaft-mv.de/Landesforschungsanstalt/ zum Download bereit. S. Schmidt 49 Zucht Fleischrind Die Herbst-/Winterabkalbung im Stall ermöglicht gute Erlöse aus den Absetzerverkäufen im Frühsommer Die vorhandenen Altställe wurden für die Mutterkühe umgebaut und optimiert

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