Rind und Wir - Dezember 2021

RINDUNDWIR Dezember 2021 40 Rassetreffen einmal anders Im Anschluss wurde das Tagesprogramm durch eine interessante Führung im Freilichtmuseum„Bechelsdorfer Schulzenhof“ bereichert. Das imOriginal 1525 errichtete Schulzenhaus zählt zu den ältesten seiner Art und wurde in den 1960er Jahren nach Schönberg umgesetzt. Der heutige Zustand des wiedererrichteten niederdeutschen Hallenhauses entspricht dem der Bauernhäuser im ehemaligen Fürstentum Ratzeburg um 1800. Viele Einblicke in die damaligeWirtschaftsweise der Landwirtschaft und besondere Exponate fanden Anklang bei den interessierten Züchtern. Kühe mit dem „Extraschluck Milch“ Auf kurzemWeg ging es weiter zum Betrieb von Rainer Jörke. In dem 2019 neu errichteten Stall empfing der Züchter die Gäste zu deftigem Rinderbraten. Nach Mittag und theoretischem Vortragsteil stellte Rainer Jörke souverän seinen Betrieb vor. Auf rund 100 ha Ackerland und 30 ha Grünland wirtschaftet er im maritimen Ostsee-Einfluss. Mit einem Bestand von 16 Kühen und der dazu gehörigen Nachzucht verzichtet Rainer auf Kraftfutter und ernährt seine Rinder vom Grünland im Sommer und aus Siloballen (Klee, Gras) imWinter. Nicht verwunderlich, dass die Zuchtphilosophie von Rainer Jörke darauf abzielt, den „guten Schluck Milch“ im Pedigree zu haben. Aus seiner Stammkuh Emmi (Humid x Halling) gehen alle im Betrieb gestandenen bzw. stehenden Nachkommen hervor, so dass Rainer Jörke stolz behaupten kann, dass alle seine Tiere aus seinem züchterischen Handeln entstanden sind. Seine aktuell wichtigste Kuh ist Loa (Zwirbel x CSW Laki 2), die über ihre Herkunft aus der Doppelnutzungspopulation sehr viel Milch mitbringt und eine Topbewertung von 8-8-8 aufweist. Neutral geprüfter Zuchtbullennachwuchs Bei bislang 7 Kalbungen hatte sie 5 Söhne, die allesamt die Eigenleistungsprüfung in Laage durchliefen und zur Körung vorgestellt wurden. Auch dieses Jahr beschickt Rainer Jörke die ELP-Station in Laage mit 5 Bullenkälbern. Mit Cesars Boy als Vater gehen 4 dieser Kälber auf den Bundesreservesieger der Jungbullen Berlin 2016 Caesar zurück und versprechen ein hohes Leistungsvermögen. Beim abschließenden Ausklang bei Kaffee und Kuchen wurden noch lange und ausführliche Diskussionen rund um das Thema Fleckvieh-Simmental geführt. S. Schams Das durchdachte Stallkonzept von Rainer Jörke konnte ebenso wie seine Tiere überzeugen Gastgeber Hartmut Wolf im Züchtergespräch Tierwohl wird bei Rainer Jörke großgeschrieben: Auch Rinder sind Genießer Das Züchtertreffen der Rasse Limousin fand am 28. September im Süden Sachsen-Anhalts im Zuchtbetrieb „Zum Mühlenhof“ von Colin Wolf in Brücken/ Sangerhausen statt. Gegründet wurde der Betrieb im Jahre 1991 vonVater Hartmut Wolf im Nebenerwerb, ab 1995 im Haupterwerb. 2018 erfolgte die Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung. Am 01.07.2019 übernahm ColinWolf, zur Freude des Vaters, den Betrieb und führt das Erreichte fort. Mit rund 70 eingetragenen Limousin-Herdbuchkühen gehört die Zuchtstätte zu den größten LimousinZuchtbetrieben im RinderAllianz-Zuchtgebiet. LIMOUSIN-Herdenschau mit Blick zum Kyffhäuser

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