Rind und Wir - Dezember 2021

Marktbarometer Zuchtrinder Die positive Entwicklung des Milchmarktes verknappt das Angebot an abgekalbten und höhertragenden Färsen. Wir verzeichnen auf dem Inlandsmarkt eine stärkere Nachfrage nach melkenden Rindern. Weibliche Zuchtkälber und Jungrinder sind im Inland schwer zu platzieren. Für die kommendenMonate können wir für den Rindermarkt von „guten Aussichten“ ausgehen. Weiterhin rückläufige Rinderbestände verknappen das Angebot an Zucht-, Nutz-, und Schlachtrindern. Der Milchmarkt ist von geringeren Anlieferungsmengen als im Vorjahr – aktuell minus 3 Prozent – gekennzeichnet, so dass feste bis steigende Milchpreise zu erwarten sind. Abzuwarten bleibt, wie sich die Verschärfung der coronabedingten Auflagen auswirkt. Wird es zu Reisebeschränkungen, Auktionsabsagen, teilweise Lockdowns kommen? Zuchtrinderexport Der Drittlandexport nahm in diesem Herbst nur bedingt Fahrt auf. Die Vermarktung von niedertragenden Färsen nach Nordafrika und in den asiatischen Raum wird durch die Transportbeschränkungen behindert. Bei unseren europäischen Nachbarn besteht eine rege Nachfrage für höhertragende Färsen und frischmelkende Rinder. Für weibliche Herdbuch-Jungrinder bestehen ebenfalls Exportmöglichkeiten innerhalb der EU. Absetzer Durch die gute Futterversorgung und das milde Wetter startete die Saison etwas später. Das geringere Angebot und die bessere Nachfrage bestimmen den Markt. Die gestiegenen Schlachtrinderpreise beeinflussen auch in erheblichem Maße das Preisniveau auf dem Absetzermarkt. In den kommenden Wochen wird das Angebot deutlich zurückgehen, wir rechnen aber weiterhin mit stabilen, freundlichen Preisen. Schlachtrinder Für die Rindfleischerzeuger sehen die Marktexperten zurzeit gute Aussichten. In Deutschland ging die Rindfleischproduktion seit 2016 um 11 Prozent zurück, während der Verbrauch seit 2013 um 13 Prozent zunahm. Mit nur noch 11,2 Mio. Rindern in Deutschland wird das gut nachgefragte Rindfleisch immer knapper. EU-weit und global ist das Rindfleischangebot eher knapp und dadurch deutlich teurer. 37 Rindervermarktung

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