Rind und Wir - April 2024

11 VERBANDSLEBEN Referenten, Landwirte und wir tauschten uns rege nach den Beiträgen des ersten Brunches aus... …und setzten die Gespräche in der Gut Jürgenstorf GmbH fort Danke für die Einblicke in die Gut Jürgenstorf GmbH Betriebsspiegel Gut Jürgenstorf GmbH Gründung: 1993 Geschäftsführende Gesellschafter: Michael Schröder und Dirk Schröder Tierproduktion: 1.036 Tiere, davon 510 Kühe, aktuell 10.700 l/Kuh; ZKZ: 410 Freiwillige RZ: Jungkühe 70 Tage, Altkühe mindestens 80 Tage (Milch kg x 2) BI: Kühe 2,4 ; Färsen 1,5 Bulleneinsatz: 90 % genomisch – Krispy, Boritas, Moonshine, Can PP RDC, Keane PP, Rango, Champion, Precision Frischspermaeinsatz: Krispy, Mask Red, Can PP RDC Ackerfläche: 1.040 ha Gruppenfoto nach dem Brunch im Gut Jürgenstorf. Gut Jürgenstorf GmbH - Innovation und züchterischer Ehrgeiz Mehr als 80 Interessierte fanden sich Mitte Januar im urigen Speicher im Gasthaus „Taum Spieker“ in Grischow ein. Mit einem Sektempfang und in lockerer Atmosphäre vertieften sich die Landwirte gleich in erste Gespräche, tauschten sich rege aus und fanden sich zum leckeren Brunch ein. Neues von der RinderAllianz Dr. Sabine Krüger stellte die aktuellen Geschäftszahlen vor, die trotz sinkender Rinderbestände stabil gehalten werden konnten. Die Landwirte erhielten Informationen aus dem aktuellen Phönix-Zuchtprogramm. Weiterhin ging sie auf die im Zusammenhang mit der Milchleistungsprüfung anstehende Zellzahldifferenzierung sowie eine zukünftig vereinfachte Probenahme ein. Auch die demnächst anstehende Freigabe eines neues Kundenportals führte zu regen Gesprächen. Aus Sicht der Molkerei Dirk Schröder, Miteigentümer der gastgebenden Gut Jürgenstorf GmbH und stellvertretender Vorsitzender DMK, berichtete von aktuellen Herausforderungen und den politischen Rahmenbedingungen aus Sicht der Molkereien. Dabei ging er auf die zukünftigen Aufgaben im Zusammenhang mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimastrategie ein, beschrieb die verschiedenen Haltungsformen aus Molkereisicht und kündigte die Erstellung von Vorschlägen zur Erreichung der Klimaziele an. Strukturwandel im Rindfleischmarkt Ralf Heisterkamp berichtete vom täglichen Geschäft der Danish Crown Teterower Fleisch GmbH rund um Schlachtung und Vermarktung von Rindern. Der Strukturwandel im Rindfleischmarkt stellt auch diese Branche vor große Herausforderungen. Eine immer stärkere Rolle spielt, aus welcher Stall- und Haltungsform die Rinder stammen. Eine große Herausforderung ist das Vorhalten ausreichender Schlachtkapazitäten. Auch betonte er die Bedeutung der Nebenproduktvermarktung und deren Einfluss auf Preise und Wirtschaftlichkeit. Mehrgewinn mit Typisierung Alexander Braune beantwortete abschließend eine von Praktikern im Zusammenhang mit der genomischen Typisierung gerne gestellte Frage: „Welche Vorteile bringen dem Landwirt die genomischen Zuchtwerte?“ Er ging auf den GenotypPhänotyp-Vergleich ein und stellte den ökonomischen Zugewinn, der sich für die Milchproduzenten aus der Typisierung ergeben kann, dar. Mit zahlreichen neuen Informationen im Kopf machten sich die immer noch Wissenshungrigen auf den Weg zur Stallanlage nach Jürgenstorf. Nach der Führung durch die „historischen Stallbauten“ konnten Fragen rund um Haltung, Fütterung und Zucht diskutiert werden. Bei Ansicht der Fress-Liegeboxen sowie des Fischgrätenmelkstandes fühlten sich nicht wenige in die „guten alten DDR-Zeiten“ zurückversetzt. Eine beeindruckende Tierqualität zeigt, dass Profis dort jahrelang eine hervorragende Arbeit abliefern konnten. Die Betriebsinhaber setzen schon seit Jahren auf die genomische Typisierung und gehören zu den Gründungsmitgliedern des RinderAllianz-Testherden-Programms. Wir bedanken uns herzlich bei den Besuchern und Referenten für die lebhaften Diskussionen. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die Gut Jürgenstorf GmbH für die Einblicke hinter die Kulissen des Betriebes. Marika Wendt, Berit Heymann und Bastian Braun

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