Rind und Wir - April 2024

54 RIND&WIR April 2024 Eine Perle der Lausitz – Willkommen in Daubitz Die hervorragende Kälberaufzucht ist ein Aushängeschild. Etwas Esprit und Idylle versprüht die Agrargenossenschaft im Landschaftsbild der Lausitz. VisionAward Preisträger Die schlesische Agrargenossenschaft Daubitz e.G. schafft es als Team, ganz ruhig und unaufgeregt, sich an der Spitze der Topbetriebe der RinderAllianz zu etablieren und erreichte in diesem Jahr sogar die VisionAward Silber-Auszeichnung in der Kategorie 200 - 499 Tiere. Das Team wird von einem hervorragend miteinander agierendem Trio angeführt. Der Geschäftsführer Gerd Wenzel leitet in Zusammenarbeit mit Kerstin Förster (Verantwortliche der Milchproduktion) und Severin Glibowski (Leiter der Pflanzenproduktion) den Vorzeigebetrieb der Region. „Wir haben alte Ställe und probieren, das Beste daraus zu machen“, beginnt Kerstin Förster das Gespräch und schildert die Vielzahl an Stellschrauben, an denen sie drehen, um die täglichen Arbeiten in Stallungen aus den 1970er Jahren so optimal wie möglich für Mensch und Tier zu gestalten. Selbst gesteckte Ziele Kerstin Förster sitzt uns gegenüber und schildert ihre Strategie zum Erreichen der betrieblichen Ziele. Die große schlanke Frau ist keine Freundin vieler Worten. Klar und ruhig schildert sie das Konzept und koordiniert dabei scheinbar unerschütterlich den Servicemonteur für die Spülanlage des Doppel-12er Side-by-Side Melkstandes von Delaval mit Schnellaustrieb und automatisiertem Dippen. Neu geRegentropfen sitzen wie Perlen auf der Blütenpracht der Obstbäume und reflektieren die strahlende Frühlingssonne. An den Zweigen in den Vorgärten hängen klassisch kunstvoll bemalte Eier, die sogenannten „sorbischen Eier“. Wir sind auf dem Weg zur Betriebsreportage nach Daubitz, zu einem unserer südlichsten Mitgliedsbetriebe in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. baut wurden 2020 der Melkstand und der moderne Vorwartebereich, dessen gute Luftzirkulation mittels Abluftsystem gestaltet wird. „Um das Optimum zu erreichen, steht neben der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ebenso das Tierwohl im Vordergrund.“ Die klare Definition dieser Ziele zieht sich in dem Betrieb durch alle Bereiche. „Ich bin ein Fan von Checklisten“, fährt Kerstin Förster fort und zeigt dabei auf ein Klemmbrett mit exakt formulierten Arbeitsanweisungen für die wichtigsten Bereiche wie: Kuhversorgung nach dem Abkalben, Erstversorgung des Kalbes und Ablaufschemata des Melkens. Ebenso werden Checklisten als Hilfe eingesetzt, um Fehlerquellen durch Versäumnis oder Achtlosigkeit auszuschließen beziehungsweise deutlich zu reduzieren. Mitarbeiter ein großes Thema „Zu den Themen, die uns in Zukunft herausfordern werden, zählt eindeutig die Arbeitserledigung und Arbeitskräftesituation“, berichtet Kerstin Förster weiter. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit viel Zuverlässigkeit, jedoch bleiben zu wenig junge Menschen nach der Ausbildung in der Landwirtschaft.“ Die Agrargenossenschaft bietet seit vielen Jahren Ausbildungsplätze zum Tier- bzw. Landwirt und die Chance zum Praxisteil bei dem dualen Studium der BA Dresden. Ebenfalls wird der Dialog zum Verbraucher und zur Dorfgemeinschaft als sehr wichtig erachtet und intensiv gelebt. Die Schulklassen der Grundschule vor Ort besuchen jährlich den Betrieb. Ebenso werden regelmäßig Hoftage veranstaltet. „Wir müssen schauen, wie wir die Potenziale der jungen Menschen für uns nutzen und sie dauerhaft an den Betrieb binden können!“, fasst Kerstin Förster zusammen. Optimierung mit modernen Werkzeugen Die Zielsetzung der Optimierung wird ebenso in der Zucht gelebt. „Seit 2016 typisieren wir alle Tiere im Bestand.

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