Rind und Wir - April 2024

33 Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) Adenauerallee 174 | 53113 Bonn info@rind-schwein.de | www.rind-schwein.de Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. Heinrich-Schröder-Weg 1 | 27283 Verden info@vit.de | www.vit.de INFOS aus BRS und vit April 2024 Entwicklung der Hornlospopulation in Deutschland Die Zucht auf die genetische Hornlosigkeit der Holsteins in Deutschland wird vor dem Hintergrund des politischen und gesellschaftlichen Drucks immer bedeutender. Mit der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes deutet sich eine Betäubungspflicht beim Enthornen an, die damit zusätzliche Tierarzt- und Arbeitskosten auf den Betrieben verursachen wird. Aber auch aus arbeitswirtschaftlicher und Tierwohlsicht ist eine Zucht auf genetische Hornlosigkeit sinnvoll. Nachdem auf vielen Betrieben die ersten Hornlosbullen nicht die erhoffte Qualität brachten, war der Einsatz hornloser Vererber über einige Jahre etwas verhaltener. Die verbesserte genetische Qualität der Vererber der vergangenen Jahre und das dadurch gestiegene Vertrauen in die Hornloszucht zeigen eine deutlich positive Entwicklung im Anteil der Hornlos-Tiere. Im jüngsten Geburtsjahrgang 2023 der genomisch untersuchten Weiblichen aus Herdentypisierung liegt der Anteil der hornlosen Tiere (PP+Pp) für Schwarzbunte bei inzwischen 21 % (davon 2,7 % PP) und für Rotbunte sogar bei 48 % (davon 9,0 % PP). Anke Rolfes, BRS Umstellung der Basisabschreibung von jährlich auf 3 × jährlich ■ Die Basis für alle Zuchtwerte (±0 bzw. RZW 100) bilden die 4–6 Jahre alten Kühe mit Eigenleistung im jeweiligen Merkmal in der ZWS. ■ Basis und Auswirkung der Basisanpassung beruhen auf rein konventionellen Kuh-Zuchtwerten. ■ Bisher: Aktualisierung der Basis 1×/Jahr mit der April-ZWS. ■ z. B. Basis 2023: Kühe geboren 01-2017 bis 12-2019 ■ Durch genomische Selektion Verdopplung des Zuchtfortschritts und damit jetzt 1x jährlich große Basisabschreibung. ■ Künftig Basisanpassung bei jeder Hauptveröffentlichung (April, August, Dezember: 3x jährlich) ■ Verschiebung der Kuh-Basispopulation jeweils um 4 Geburtsmonate: - Basis 04-2024: Kühe geb. 01-2018 bis 12-2020 - Basis 08-2024: Kühe geb. 05-2018 bis 04-2021 ■ Auswirkung: Künftig bei jeder Hauptveröffentlichung etwa 1/3 der bisherigen jährlichen Basisanpassung. ■ Die Summe der 3×-jährlichen Anpassungen wird der vorherigen jährlichen Abschreibung entsprechen. vit Verden Milchleistung der Herdbuchkühe im Kontrolljahr 2022/2023 Im zurückliegenden Kontrolljahr 2022/23 lag die Durchschnittsleistung der Holstein-Kühe aus Herdbuchbetrieben bei 10.370 kg Milch, ein Plus von 268 kg Milch gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich verbesserte sich auch der Fett- und Eiweißgehalt der Milch, sodass die Menge an Fett und Eiweiß um 27 kg auf insgesamt 777 kg anstieg. Die Leistung der Red Holsteins entwickelte sich ähnlich positiv und verbesserte sich um 236 kg auf 9.612 kg Durchschnittsleistung bei ebenfalls leicht höheren Inhaltsstoffen. Mit 11.121 kg Milch pro Kuh ist die Osnabrücker Herdbuch eG die Zuchtorganisation mit der höchsten durchschnittlichen Milchleistung. Bei den Rotbunten stehen die Kühe mit den höchsten Durchschnittsleistungen (10.252 kg) im Gebiet der RinderAllianz. Leider nahm die Zahl der Herdbuchbetriebe einmal mehr um 444 Betriebe ab, was einem Minus von –3,3 % entspricht. Der Rückgang der Herdbuchkuhzahlen fällt mit –33.229 etwas geringer aus als im vergangenen Jahr. Vierte Kuh erreicht 200.000 kg Marke in Deutschland Die höchste Lebensleistung erzielte im vergangenen Kontrolljahr mit 197.580 kg Milch die Kuh Melona (s. Foto) vom Betrieb Baumann GbR in Oldendorf (VOST). Die Minister-Tochter erreichte nun kürzlich als vierte Kuh in Deutschland eine Lebensleistung von 200.000 kg. Bei den Red Holsteins steht die Achtung-Tochter Havanna vom Betrieb Jörg Gansewendt aus Bokelholm (RSH) mit 190.761 kg an der Spitze. Wir gratulieren allen gelisteten Betrieben zu den hervorragenden Ergebnissen und Tierleistungen. Sie spiegeln das Know-How und das hohe Tierwohl in den Betrieben wider. Anke Rolfes, BRS Die Toplisten finden Sie hier ©Dorothee Warder

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