Rind und Wir - April 2024

13 VERBANDSLEBEN liehen, die sich in herausragender Weise um die Rinderzucht Sachsen-Anhalts verdient machten. Die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes erhielt Ehrenfried Kühn aus Wittenberg. Im Rahmen der Generalversammlung wurden auch die VisionAwards der RinderAllianz vergeben. Dazu lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe. FRANK PIEPER – EIN WÜRDIGER EMPFÄNGER DER SCHERNBECK-MEDAILLE Eine Grundlage für seine erfolgreiche, berufliche Laufbahn legte er mit dem Studium für Tierproduktion in Leipzig. Noch heute schwärmt er von dieser Zeit und von den bestehenden Kontakten zu Professor Manfred Hoffmann, dem Nestor für Tierernährung. Und der Professor schwärmt auch von ihm! Sehr schnell führte ihn sein Berufsweg nach Pretzier an einen Traditionsstandort für die Schwarzbuntzucht im nördlichen Sachsen-Anhalt. Dort arbeitete er als rechte Hand von Egon Sommerfeld, der Anfang der 90er Jahre als Landrat in die Politik wechselte. Seitdem ist er Vorstandsvorsitzender dieses Vorzeigebetriebes. Zielstrebig entwickelte er „sein“ Unternehmen – die Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier eG – gemeinsam mit einer motivierten Mannschaft. Heute werden vor den Toren Salzwedels 750 Kühe mit einem Leistungsniveau von 12.000 kg Milch sowie 860 kg Fett und Eiweiß gemolken. Aufgrund ihrer Teilnahme am Projekt KuhVison und am Testherdenprogramm gehören sie zu den innovativsten Zuchtstätten. Erwähnenswert ist sein ehrenamtliches Engagement auf Molkereiebene bei der Uelzena und ihren Liefergenossenschaften. Dort setzte er sich mit viel Kraft und mit dem ihm eigenen Durchsetzungsvermögen für zukunftsträchtige Strukturen ein. Seine wesentliche Stärke besteht darin, Leute zu motivieren. Von seinen Mitarbeitern gewinnt man schnell den Eindruck, dass ihnen die Arbeit Spaß macht und sie diese als Berufung verstehen. So wie es ihr Chef vorlebt! Ein Baustein dabei ist die Ausbildung von Lehrlingen, der sich in hoher Qualität verschrieben wurde. Einen großen Teil übernimmt dabei seine Frau Margit, der an dieser Stelle dafür und für ihre Unterstützung seiner Berufsarbeit gedankt wird. Die Laudatio wäre unvollständig, wenn nicht seine Geselligkeit und seine Fähigkeit, gute Witze gut zu erzählen, erwähnt würden! Gerne erinnern wir uns an so manche gelungene Busreise und manchen interessanten „Erfahrungsaustausch“ mit Frank Pieper. Laudatio - gekürztZu Ehrenmitgliedern werden Persönlichkeiten ernannt, die sich in herausragender Weise um den Verband verdient machten. Berit Heymann EHRENFRIED KÜHN ERHÄLT DIE EHRENMITGLIEDSCHAFT Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass Ehrenfried Kühn als Vollblut-Rinderzüchter und Landwirt ein Vorbild für die junge Generation ist und innerhalb unserer Branche zu Recht große Anerkennung genießt. Unmittelbar nach der Lehre in Stadtroda bzw. in Ballenstedt erfolgte bereits im Jahr 1973 - also vor über 50 Jahren!!! - sein aktiver Berufseinstieg im ehemaligen VEG Bösewig - Seegrehna. Aufgrund seiner fachlichen Kompetenz, seiner menschlichen Größe und seiner Beharrlichkeit wurde ihm schnell mehr Verantwortung übertragen. Gerne denken viele, der heute noch Aktiven, an seine Tätigkeit als Lehrausbilder, als Mitglied der Prüfungskommission, als Preisrichter und als Richter beim Leistungsmelken zurück. Etliche Zeugnisse der Kollegen, die in unserer Branche erfolgreich tätig sind, tragen seine Unterschrift. In der Wendezeit herrschte ansteckende Goldgräberstimmung. Diese führte, verbunden mit seinem Unternehmergeist dazu, dass er am 1. Juni 1992 begann, seinen eigenen Rinderzuchtbetrieb in Bodemar aufzubauen. Es ist ihm mit viel Fleiß, mit der Unterstützung seiner Mitarbeiter und während mancher schlaflosen Nächte gelungen, auf diesem idyllischen Fleckchen Erde einen Vorzeigebetrieb zu errichten. An dieser Stelle gebührt auch seiner Frau Ellen, die ihn bei allen Vorhaben vorbildlich unterstützte, unser besonderer Dank! Leider gehörten zu seinem Berufsleben auch mehrere Schicksalsschläge. Diese lassen sich mit den Begriffen „Elbe-Hochwasser“, mit den Stürmen „Kyrill“ und „Xaver“ sowie mit einer „kriminellen Brandstiftung“ zusammenfassen. Alle diese Katastrophen hinderten ihn nicht daran, wieder anzufangen und den eingeschlagenen Weg mit Optimismus fortzusetzen. Nun hat alles im Leben seine Zeit - auch die Tätigkeit als selbständiger Landwirt. In den besten Jahren war er für 200 Milchkühe mit entsprechender Nachzucht, für 800 Schafe und für 600 ha Land verantwortlich. Diese Arbeit prägte ihn und zum Schluss bleiben hoffentlich die Erinnerungen an viele erlebnisreiche Stunden in einem der schönsten Berufe der Welt – nämlich dem des Landwirts! Laudatio - gekürzt- Hans-Archibald Lindecke, Frank Pieper und Arnd Helm Ehrenfried Kühn mit Frau Ellen

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