Rind und Wir - April 2024

Das Rinder-Fach-Journal April 2024 & Rind Wir

Foto: Wolfhard Schulze oben: 3. M: ZB Battlecry Miriam VG87 unten: 4. M: Supersire Mata VG88 Zazou 823309 RZG 153 rinderallianz.de Ideale Balance für jede Herde. Moderner Laufstallbulle mit hoher Leistung Exterieur-Elite und perfekte Kasein-Varianten A2A2 und BB RZE 132 | RZM 139 | RZPersistenz 114 | RZGesund 122 Zazou823309 Zivet x GP84 VH Crown x EX90 Benz x VG87 Battlecry

Impressum 30. Jahrgang April 2024 erscheint 3 x jährlich Herausgeber: RinderAllianz GmbH Am Bullenberg 1 17348 Woldegk Tel.: 03963 2559-0 Fax: 03963 2559-26 woldegk@rinderallianz.de Redaktion: Dr. Sabine Krüger - Schriftleitung Wiebke Augustin Alexander Braune Dr. Silke Heinz Berit Heymann Holger Reimer Andrea Richter-Schmidt Dr. Sabine Schmidt Druck und Gestaltung: STEFFEN MEDIA GmbH Friedland I Usedom Fotos: Arkink, Bakker, Cowsmopolitan, Finger, Geverink, Hopman, Joosse, KeLeKi, Kleemann, Kohl, Kuhfacto, Lenk, LFV©Sachsen-Anhalt, LKV ST, Nolli, MAR, Massfeller, MRV, Palo, pab, Peters, Pohl, privat, Qnetics, RBB, RBW, Rinas, RinderAllianz, RSH, RUW, Schröder, Schulte, Schulze, Topf, vit, VOST, Warder, u. a. unsere Hoffnung nach einer friedlicheren Welt wurde leider auch in diesem Frühjahr nicht erfüllt. Die Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und Nahost sowie die durch die Klimakrise notwendigen Transformationen in fast allen Bereichen unseres Lebens, bringen viele Menschen an ihre Belastungsgrenze. Der Wunsch nach Beständigkeit ist allgegenwärtig und verständlich! Leider werden wir auch in der Landwirtschaft, die sich verändernden Rahmenbedingungen akzeptieren und notwendige Anpassungen vornehmen müssen. Der damit verbundene Strukturwandel hat auch Auswirkungen auf die Organisationen im vor- und nachgelagerten Bereich. Wenn wir auch zukünftig starke Organisationen für Leistungsprüfung, Besamung und Zucht haben wollen, sind strukturelle Anpassungen und eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Verbände dringend geboten. Es gibt dafür schon gute Beispiele. Aktuelle Bestrebungen, Aufgaben der Zucht und Leistungsprüfung zu konzentrieren und gemeinsam anzugehen, sollten im Sinne der Mitgliedsbetriebe unbedingt umgesetzt werden. Wir können in diesem Frühjahr auf einige sehr erfolgreiche Veranstaltungen in unserem Zuchtgebiet zurückblicken, die Hoffnung machen und das hohe Niveau der Arbeit unserer Mitglieder präsentierten. Der Milchrindtag in Mecklenburg-Vorpommern und der Tag des Milchviehalters in Sachsen-Anhalt zeigten, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse unserer Forschungseinrichtungen den direkten Weg in die Betriebe finden. Auf der Auktion der Fleischrindbullen und dem SunriseSale haben unsere Züchter Tiere mit höchstem genetischem Niveau sehr erfolgreich verkauft. Käufer und Besucher aus Deutschland und dem europäischen Ausland waren online oder vor Ort bei der RinderAllianz zu Gast. Der nächste Höhepunkt wird Anfang Mai der Jungzüchterwettbewerb YoungVision sein, zu dem wir Sie herzlich einladen. Wir würden uns freuen, wenn Sie unseren engagierten Nachwuchs in Karow unterstützen! Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich an dieser Stelle von Ihnen zu verabschieden. Am 30.06. werde ich meine Tätigkeit bei der RinderAllianz und dem MRV beenden und mich privaten Aufgaben widmen. Ich verabschiede mich mit dem Wissen, dass in unseren Unternehmen kompetente, junge Mitarbeiter sind, die den erfolgreichen Weg der letzten Jahre, gemeinsam mit Ihnen liebe Züchter, und großem Engagement weiterführen werden. Ich bedanke mich herzlichst für Ihr Vertrauen und Ihre Verbundenheit und wünsche Ihnen alles Gute! Heiko Güldenpfennig VORWORT Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 3

3./4. Mai 30. Mai 31. Mai YoungVision Generalversammlung MRV eG, Viehhalle Güstrow Tag der Milch, Schwerin 20. – 23. Juni Bundesjungzüchtertreffen, Bismark 7. Juli Prignitztierschau, Blüthen 12. – 15. Sept. MeLa, Mühlengeez 26./27. Sept. Testherdentag, Schwerin/Rastow 28. Sept. Steinfelder Bauernmarkt 28. Nov. HolsteinVision, Bismark 4 Termine 40 44 52 RIND&WIR April 2024 Jette Kleist, Mitarbeiterin der Hochschule Neubrandenburg im Fachbereich Agrarwirtschaft, legt großen Wert auf den Bezug zur Praxis. MeLa 2024 Das Beste im September 12. bis 15. September 32. Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau

5 Inhalt 4 Geschäftsbericht 8 RinderAllianz-Brunch 10 Generalversammlung RSA eG 12 10 Jahre RinderAllianz 14 Bauerndemos 16 Züchterseminar 19 Zuchtwertschätzung MR 22 Bullenticker 26 Beliebte RinderAllianz-Bullen 28 Infos aus BRS und VIT 32 Beste Betriebe 34 Beste Herdbuchkuheinstufung 36 Zelldifferenzierung 37 Kühe mit 10 Ft und Ekg 38 Auditvielfalt 39 Interview mit Experten der Rindervermarktung 40 Sunrise Sale 42 Zuchtwertschätzung FR 44 Fleischrindbullenauktion online 47 AFSA-Mitgliederversammlung 48 Interview mit Besamungstechniker in Ausbildung 50 Stress bei Milchkühen 52 Betriebsreportage 56 RUWregional+-Schau 57 Neue Mitglieder 58 Kurz und knapp 04 – 10 16 TERMINE & INHALTSVERZEICHNIS 12 8

6 RIND&WIR April 2024 Ein herausforderndes Geschäftsjahr liegt hinter der RinderAllianz. Der Ukrainekrieg sorgte auf allen Märkten für Preisexplosionen, Rohstoffmangel und Lieferkettenengpässen. Weiter anhaltende Exportverbote für Zuchtrinder in einige Länder waren negative Einflussfaktoren. Stark gestiegene Energie- und Kraftstoffpreise beeinflussten insbesondere den fuhrparkintensiven Dienstleistungssektor. Die Volatilität an den Märkten ist in den letzten Jahren außergewöhnlich hoch und erfordert viel Flexibilität und schnelle Entscheidungen auch bei der RinderAllianz, um im Wettbewerb Schritt zu halten. Nachdem sich die Milchpreise im Jahr 2022 zwischen 50 - 55 ct je Liter Milch bewegten, entwickelte sich der Milchmarkt im Jahr 2023 negativ, so dass Preise in Höhe von ca. 45 ct je Liter den Durchschnitt bildeten. Für die RinderAllianz sind die Milchkuhbestände im Zuchtgebiet von großer Bedeutung. Grundlage für das Geschäft bildeten im vergangenen Geschäftsjahr 238.401 MLP-Kühe; ein leichter Zuwachs von 0,5 %. Die Herdbuchkuhbestände Fleischrind verblieben auf dem Niveau des Vorjahres mit 8.852 Tieren. Das hochwertige und kostenintensive Veranstaltungsportfolio der RinderAllianz wurde nach der langen Corona-Pause wieder belebt. Neben der bekannten Schau „HolsteinVision“ in Bismark, konnten auch regionale Veranstaltungen sowie das traditionelle Managementseminar, u. a. mit Reiner Calmund als einer der Referenten, durchgeführt werden. Auch digitale Formate, wie die Fleischrindbullenauktion, wurden erfolgreich bespielt. Der Sunrise Sale fand in Präsenz statt, zahlreiche nationale und internationale Gäste und Kunden konnten in den Karower Vermarktungshallen sowie an den Bildschirmen begrüßt werden. Solide Geschäftszahlen bei der RinderAllianz Kunden und Mitglieder profitieren von Bonuszahlungen, 650.000 Euro Rückvergütung und 12 % Dividende bei den Genossenschaften. Geschäftsbericht vom 1. September 2022 bis 31. August 2023 Diagramm 1: Umsätze nach Geschäftsfeldern RinderAllianz GmbH 2022/2023 Spermaverkauf 10.630 T€ (+6,1 %) Rindervermarktung 110.224 T€ (+4,4 %) Umsatz 129.099 T€ (+4,6 %) Besamungsdienstleistungen 6.105 T€ (+9,7 %) Sons�ges 2.140 T€ (-4,1 %) Gladius trug auch als töchtergeprüfter Bulle wesentlich zum Geschäftserfolg der RinderAllianz bei. Seine einheitliche Nachzucht beeindruckt die Landwirte.

7 VERBANDSLEBEN Gestiegene Umsätze in allen Geschäftsfeldern Im abgeschlossen Geschäftsjahr 2022/23 gelang es der RinderAllianz erneut, den Umsatz zu steigern. Das Umsatzvolumen verbesserte sich um 4,6 % auf über 129 Mio. € (Diagramm 1). Diese Umsatzsteigerungen sind in allen wichtigen Kernbereichen der RinderAllianz erzielt worden. In der Rindervermarktung sorgten hohe Erzeugerpreise für den Anstieg, in der Spermavermarktung sowie der Dienstleistungsbesamung waren Zugewinne des Geschäfts auf dem Heimatmarkt zu verzeichnen. Im Interesse der Landwirte konnten über 650 T€ als Rückvergütung ausgeschüttet werden (Diagramm 2). Dividenden der Genossenschaften MRV und RSA in Höhe von 12 % wurden gezahlt. Nach der Ausschüttung und nach Steuern konnte die RinderAllianz ein solides Jahresergebnis von 604 T€ erwirtschaften. Spermaabsatz im Zuchtgebiet sorgt für positive Stimmung - Drittvermarktung rückläufig Der gesamte Spermaverkauf belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf knapp 900.000 Portionen (Diagramm 3). Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte der Spermaabsatz im Zuchtgebiet gesteigert werden. Der Zuwachs lag bei 23.500 Portionen bzw. 4,4 %. Im Hinblick auf die strukturellen Veränderungen in der Branche, sind diese Ergebnisse erfreulich und trugen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Zurückzuführen sind diese Resultate auf eine engagierte, geschlossene Teamleistung von Besamungstechnikern und Außendienstmitarbeitern, die einen intensiven Kundenkontakt pflegen und ein umfangreiches Servicepaket bieten. In der Drittvermarktung mussten deutlich rückläufige Absatzzahlen verbucht werden (-14,4 %). Die Verkaufszahlen sind nach den vergangenen zwei Rekordjahren als durchschnittlich einzuordnen. Um diese guten Ergebnisse auch in Zukunft zu erzielen, ist die professionelle Begleitung des Strukturwandels, hin zu größeren Betrieben, von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss den Anforderungen von Flexibilität und Modernisierung offen gegenübergestanden werden. Diagramm 2: Ausschüttungen der RinderAllianz GmbH für Mitglieder und Kunden RinderAllianz GmbH 2022/2023 Beteiligung am Zuchtprogramm (1 €/HB-Kuh) 150 T€ Weihnachtsgutschein für Landwirte 450 T€ Ausschü�ungen für Mitglieder und Kunden 652.000 € Unterstützung Kreisrinderzuchtvereine und Züchter lt. Zuch�örderkatalog 52 T€ Diagramm 3: Vermarktete Spermaportionen der RinderAllianz RinderAllianz GmbH 2022/2023 Spermaverkauf gesamt 894.331 Port. (-3,6 %) Spermaverkauf RA-Gebiet 559.210 Port. (+4,4 %) Spermaverkauf an Dri�e 335.121 Port. (-14,4 %) Die Dienstleistungsbesamung gehört zu den wachsenden Unternehmenszweigen der RinderAllianz.

8 RIND&WIR April 2024 RinderAllianz GmbH 2022/2023 Schlachtrinder 44.739 (+2,3 %) Mastkälber 39.370 (-7,9 %) Zucht und Nutzrindervermarktung 114.245 Tiere (-6,5 %) Zuchtrinder MR 15.605 (-20 %) Absetzer FR 13.588 (-11,4 %) Zuchtrinder FR 943 (+4,4 %) Diagramm 5: Zucht- und Nutzrindervermarktung Im Bereich der Dienstleistungsbesamung kann auf eine sehr positive Entwicklung zurückgeblickt werden. Die Anzahl der Gesamtbesamungen wurde um 7 % stark gesteigert, bei gleichzeitig steigenden Umsätzen (Diagramm 4). Es ist dem Unternehmen gelungen, weitere Besamungskunden zu akquirieren und dem Wettbewerb mit weiteren Marktteilnehmern standzuhalten. Dieser Unternehmenszweig erfordert besonders viel hochqualifiziertes Personal, um Kundenanforderungen und Unternehmensinteressen in Einklang zu bringen. Gleichzeitig zählt die Neugewinnung von Mitarbeitern zu den wesentlichen internen Prozessen der RinderAllianz, um auch in Zukunft den gewohnten Service in hoher fachlicher Qualität anbieten zu können. Konsolidierung in der Rindervermarktung – Über 110.000 vermarktete Rinder Die Rindervermarktung erfuhr eine deutliche Umsatzsteigerung trotz rückläufiger Stückzahlen. In den einzelnen Tierkategorien waren die Entwicklungen sehr unterschiedlich. Leichte Zuwächse konnten im Bereich der Schlachtrinder sowie der Zuchtrinder Fleisch erzielt werden. Der Zuchtrinderbereich Milch war mit -20 % stark rückläufig (Diagramm 5). Zwei Drittel dieser Rückgänge sind auf den nationalen Markt und deren Entwicklung zurückzuführen. Seit Inkrafttreten der geänderten Kälbertransportverordnung zum 01.01.23 forderte dieser Bereich zusätzlich personelle Ressourcen und OrganisationsDas Exportgeschäft mit Zuchtrindern wird immer komplizierter. Die Landwirte im RA-Gebiet verloren hier 20 Prozent! Diagramm 4: Besamungen durch RinderAllianz Techniker RinderAllianz GmbH 2022/2023 Gesamtbesamungen 384.908 (+7,0 %) Erstbesamungen 165.531 (+4,9 %)

9 VERBANDSLEBEN mehraufwand, sodass ein Teil der Rückgänge bei den Kälbern (7,9 %) so erklärt werden kann. Die Drittlandsvermarktung von Zuchttieren ist weiterhin vielen Exportbeschränkungen ausgesetzt. Hinzu kommen umfangreiche bürokratische Auflagen, die eine Umsetzung von Quarantänen zusätzlich erschweren und das Geschäft negativ beeinflussen. Dennoch ist es dem engagierten Team der Rindervermarktung gelungen, einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis der RinderAllianz zu liefern. Ausblick Die Landwirte müssen viele Herausforderungen bewältigen. Ein intensives Controlling auf den Betrieben wird zukünftig von großer Bedeutung sein, um die betriebswirtschaftlichen Faktoren in Einklang zu bringen. Politische Rahmenbedingungen werden die Kürzung von Fördermitteln zur Folge haben. Inflationsbedingte Steigerungen, z. B. der Personalkosten, gilt es, abzufedern. Um in diesem wirtschaftlichen Spannungsfeld auch in Zukunft erfolgreich zu sein, sind ständige Anpassungen erforderlich. Die RinderAllianz legt den Fokus auf die Interessen der Kunden, um als verlässlicher Dienstleister und Partner an deren Seite zu stehen. Unsere Produktentwicklung ist mit den starken Partnern der Phönix Group gut aufgestellt, die Donorenhotels und das innovative Invitrolabor sind Grundlage für ein erfolgreiches Zuchtprogramm. Der globale Wettbewerb in der Zuchtbranche nimmt stetig zu und stellt immer höhere Anforderungen an die Partner der Phönix Group, die weitere Entwicklungsschritte planen. Lucas Lange BIO-SIL® + Amasil® NA BIO-SIL® + Melasse BIO-SIL® Kombinationsprodukte: einzig geprüfte Sicherheit für extreme Silierbedingungen BIO-SIL® + Sila-fresh BIO-SIL® Hochaktive homofermentative Milchsäurebakterien für alle Silagen. (Gras, Mais, Leguminosen, GPS, CCM und Getreide) Vorteile von BIO-SIL sehr schnelle pH-Wertabsenkung  hohe Reinproteingehalte in den Silagen (starke Hemmung der Proteolyse) hohe Wirksamkeit gegen Gärschädlinge  nutzt zur Säurebildung das gesamte Spektrum vergärbarer Kohlenhydrate  hohe Wirksamkeit sowohl bei niedrigen und hohen Trockenmassegehalten als auch bei niedrigen und hohen Temperaturen GRUNDPREIS FÜR BIO-SIL® 0,79 € /t Siliergut! RABATTE MÖGLICH NEU: FÜR ALLE HÄCKSLER Durchsatzorientierter Dosierer für 4 verschiedene Siliermittel gleichzeitig 1c wie 1b, aber Futter im oberen TM-Bereich >35% bis 50% 4b Verbesserung der Verdaulichkeit 4c Erhöhung der Milchleistung 1b Verbesserung des Gärverlaufes, für leicht bis mittelschwer vergärbares Siliergut im unteren TM-Bereich < 35% 1a für schwer silierbares Futter (Basis: Kaliumsorbat) für schwer silierbares Futter Dorfstraße 34 • 16818 Neuruppin/OT Wuthenow Tel.: 03391 68480 • Fax: 03391 684810 • E-Mail: info@dr-pieper.com Technologie- und Produktentwicklung GmbH Dr. PIEPER 2 Verbesserung der aeroben Stabilität Bewährt in den besten deutschen Milchbetrieben! Geringste Silierverluste und für Silage die schmeckt. www.silage.de für mehr Milch und mehr Biogas!

10 RIND&WIR April 2024 Leckeres Essen, gute Gespräche und ein Betrieb mit Visionen: So lassen sich die beiden Brunch-Termine im Januar in Mecklenburg-Vorpommern zusammenfassen. Einblicke in Stall und Politik Einblicke in den Landtag von MecklenburgVorpommern Regen Zuspruch gab es beim Brunch im Januar: Die RinderAllianz lud in das Schweriner Schloss ein. In stilvollem Ambiente genossen Rinderzüchter und Interessierte die Gespräche am Buffet, bevor Dr. Jan Körte einen aktuellen Überblick zur Arbeit der RinderAllianz gab. Insbesondere der Ausblick bezüglich der Entwicklung des Zuchtprogramms und zur Zukunft der Phönix Group stieß auf reges Interesse. Neue Herausforderungen Florian Classen, Teamleiter Rindervermarktung, erläuterte die stetig rückläufigen Zahlen der Milchrindbestände. Die Auswirkungen sind in der Zucht-, Nutz- und Schlachtrindervermarktung deutlich zu spüren. Erschwerend kommt der Exportstopp hinzu, der seit Juli 2023 in elf Staaten wirksam ist. Er sieht in dieser Entscheidung des BML starke Nachteile für deutsche Rinderzüchter. Auch die erneute Diskussion zur Verschärfung der EU-Tierschutztransportverordnung stellt Rinderzüchter und -händler vor neue Aufgaben. Pro für die Herdentypisierung Debby Kraatz-van Egmond beschrieb die Vorteile des Genotyp-Phänotyp-Vergleichs bei Holsteins. Sie ist der Überzeugung, dass sich durch genomische Typisierung ein ökonomischer Zugewinn für Rinderzüchter ergibt und wirbt für Herdentypisierung. Fachleute standen den Interessierten im Schweriner Schloss Rede und Antwort. Merkmale, wie z. B. Milchmenge, Inhaltstoffe, Futtereffizienz und Nutzungsdauer können so systematisch für die Zuchtziele der Betriebe formuliert und optimiert werden. Dies sei ein entscheidender Schritt in der Zucht für die Milchproduktion, der genutzt werden muss. Der große Gong Nach den informativen Kurzvorträgen und Diskussionen folgte eine Führung in den Plenarsaal des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, der seinen Platz im Schloss hat. Aufmerksam folgten die Landwirte den Erklärungen zum üblichen Prozedere während der Zusammenkünfte der Landtagsabgeordneten. Jeder durfte einen Platz im „Goldenen Saal“ einnehmen. Wer auf dem Platz von Birgit Hesse saß, durfte das tun, was sonst nur die Präsidentin des Landtages darf: Die Sitzung mit einem Gong eröffnen. Last but not least Die beiden Abgeordneten Dirk Bruhn (Die Linke) und Thomas Diener (CDU) stellten sich den Fragen der Landwirte. Diese ergriffen die Möglichkeit, ihre Sorgen und Frustrationen über verschiedene Themen der Agrarpolitik, Umweltschutzvorschriften, wirtschaftliche Belange und bürokratische Herausforderungen zum Ausdruck zu bringen. Es entstand ein reger Austausch von Ideen und Informationen, der bis zur letzten Minute ausgekostet wurde.

11 VERBANDSLEBEN Referenten, Landwirte und wir tauschten uns rege nach den Beiträgen des ersten Brunches aus... …und setzten die Gespräche in der Gut Jürgenstorf GmbH fort Danke für die Einblicke in die Gut Jürgenstorf GmbH Betriebsspiegel Gut Jürgenstorf GmbH Gründung: 1993 Geschäftsführende Gesellschafter: Michael Schröder und Dirk Schröder Tierproduktion: 1.036 Tiere, davon 510 Kühe, aktuell 10.700 l/Kuh; ZKZ: 410 Freiwillige RZ: Jungkühe 70 Tage, Altkühe mindestens 80 Tage (Milch kg x 2) BI: Kühe 2,4 ; Färsen 1,5 Bulleneinsatz: 90 % genomisch – Krispy, Boritas, Moonshine, Can PP RDC, Keane PP, Rango, Champion, Precision Frischspermaeinsatz: Krispy, Mask Red, Can PP RDC Ackerfläche: 1.040 ha Gruppenfoto nach dem Brunch im Gut Jürgenstorf. Gut Jürgenstorf GmbH - Innovation und züchterischer Ehrgeiz Mehr als 80 Interessierte fanden sich Mitte Januar im urigen Speicher im Gasthaus „Taum Spieker“ in Grischow ein. Mit einem Sektempfang und in lockerer Atmosphäre vertieften sich die Landwirte gleich in erste Gespräche, tauschten sich rege aus und fanden sich zum leckeren Brunch ein. Neues von der RinderAllianz Dr. Sabine Krüger stellte die aktuellen Geschäftszahlen vor, die trotz sinkender Rinderbestände stabil gehalten werden konnten. Die Landwirte erhielten Informationen aus dem aktuellen Phönix-Zuchtprogramm. Weiterhin ging sie auf die im Zusammenhang mit der Milchleistungsprüfung anstehende Zellzahldifferenzierung sowie eine zukünftig vereinfachte Probenahme ein. Auch die demnächst anstehende Freigabe eines neues Kundenportals führte zu regen Gesprächen. Aus Sicht der Molkerei Dirk Schröder, Miteigentümer der gastgebenden Gut Jürgenstorf GmbH und stellvertretender Vorsitzender DMK, berichtete von aktuellen Herausforderungen und den politischen Rahmenbedingungen aus Sicht der Molkereien. Dabei ging er auf die zukünftigen Aufgaben im Zusammenhang mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimastrategie ein, beschrieb die verschiedenen Haltungsformen aus Molkereisicht und kündigte die Erstellung von Vorschlägen zur Erreichung der Klimaziele an. Strukturwandel im Rindfleischmarkt Ralf Heisterkamp berichtete vom täglichen Geschäft der Danish Crown Teterower Fleisch GmbH rund um Schlachtung und Vermarktung von Rindern. Der Strukturwandel im Rindfleischmarkt stellt auch diese Branche vor große Herausforderungen. Eine immer stärkere Rolle spielt, aus welcher Stall- und Haltungsform die Rinder stammen. Eine große Herausforderung ist das Vorhalten ausreichender Schlachtkapazitäten. Auch betonte er die Bedeutung der Nebenproduktvermarktung und deren Einfluss auf Preise und Wirtschaftlichkeit. Mehrgewinn mit Typisierung Alexander Braune beantwortete abschließend eine von Praktikern im Zusammenhang mit der genomischen Typisierung gerne gestellte Frage: „Welche Vorteile bringen dem Landwirt die genomischen Zuchtwerte?“ Er ging auf den GenotypPhänotyp-Vergleich ein und stellte den ökonomischen Zugewinn, der sich für die Milchproduzenten aus der Typisierung ergeben kann, dar. Mit zahlreichen neuen Informationen im Kopf machten sich die immer noch Wissenshungrigen auf den Weg zur Stallanlage nach Jürgenstorf. Nach der Führung durch die „historischen Stallbauten“ konnten Fragen rund um Haltung, Fütterung und Zucht diskutiert werden. Bei Ansicht der Fress-Liegeboxen sowie des Fischgrätenmelkstandes fühlten sich nicht wenige in die „guten alten DDR-Zeiten“ zurückversetzt. Eine beeindruckende Tierqualität zeigt, dass Profis dort jahrelang eine hervorragende Arbeit abliefern konnten. Die Betriebsinhaber setzen schon seit Jahren auf die genomische Typisierung und gehören zu den Gründungsmitgliedern des RinderAllianz-Testherden-Programms. Wir bedanken uns herzlich bei den Besuchern und Referenten für die lebhaften Diskussionen. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die Gut Jürgenstorf GmbH für die Einblicke hinter die Kulissen des Betriebes. Marika Wendt, Berit Heymann und Bastian Braun

12 RIND&WIR April 2024 Während der Generalversammlung standen für die Mitglieder und Freunde der Rinderzucht neben den normalen Regularien unter anderem Wahlen auf dem Plan. Turnusmäßig schieden Ronald Jacobs, Hans-Archibald Lindecke, Dr. Patrick Zier und Fred Neuling aus dem Vorstand aus. Bis auf Ronald Jacobs, der sich aufgrund betrieblicher Umstrukturierungen nicht zur Wiederwahl zur Verfügung stellte, wurden die Herren erneut in den Vorstand berufen. Neues Gesicht im Vorstand Sabine Mühlbach schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. An ihrer Stelle stellte sich Ralf Donath zur Wahl und wurde bestätigt. In den Aufsichtsrat wurden Petra Kaufmann und Christian Trosien erneut gewählt, nachdem sie turnusmäßig ausgeschieden waren. Auch im zehnten Jahr des Bestehens der RinderAllianz kann der Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt gegenüber seinen Genossen einen positiven Jahresabschluss in Höhe von 81.000 € darlegen, welches die Zahlung einer Dividende in Höhe von 10 % ermöglicht. Geordnete Finanzlage Die Umsatzerlöse der RinderAllianz in Höhe von 129 Millionen € und ein Jahresüberschuss von 603.000 € im vergangenen Geschäftsjahr bilden eine solide Grundlage. Kurz gesagt: Die Vermögenslage ist gut, die Finanzlage zeigt geordnete Verhältnisse. Die Zahlungsfähigkeit war stets gegeben und die Ertragslage stellte sich geordnet dar. Staatsekretär Gert Zender, Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten (MWTLF) aus Magdeburg, sprach als Ehrengast über die aktuellen Herausforderungen der Agrarpolitik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Er äußerte Verständnis für die Bauernproteste in den vergangenen Wochen. Christian Schmidt, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Siedenlangenbeck, nutzte die Gelegenheit, um den Staatssekretär ausGeordnete Finanzen sowie Glanz und Gloria 39. Generalversammlung der Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt eG drücklich auf die aktuellen Missstände hinzuweisen und brachte u. a. die Sprache auf die vorherrschende Siegelflut in der Agrarpolitik. Glanz und Gloria Nach dem ernsten Teil folgte für Gert Zender noch eine freudige Aufgabe. Er zeichnete verdienstvolle Züchter und erfolgreiche Betriebe aus:  Ronald Jacobs - Tierzuchtplakette des MWTLF für herausragende, ehrenamtliche Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht. Vorstand: Hans-Archibald Lindecke (Vorsitzender) Ralf Donath Sebastian Gumtz Dr. Matthias Löber Fred Neuling Dr. Patrick Zier Aufsichtsrat: Arnd Helm (Vorsitzender) Werner Bockhorst Petra Kaufmann Dietmar Mewes Heiko Röder Christian Trosien Rainer Wollert Wieder- und neugewählter Vorstand und Aufsichtsrat der RSA eG: (v. l.) Christian Trosien, Fred Neuling, Petra Kaufmann, Ralf Donath, Hans-Archibald Lindecke Auszeichnung für verdienstvolle Züchter und erfolgreiche Betriebe durch Gert Zender für: (v. l.) Ronald Jacobs, Sabine Mühlbach, Marie-Luise Gumtz und Christian Bunde.  Rinderzucht GmbH & Co.KG Seydaland - Tierzuchtmedaille in Gold.  Marie-Luise Gumtz - Tierzuchtmedaille in Silber  Christian Bunde - Tierzuchtmedaille in Bronze Die höchste Auszeichnung der RSA, die Schernbeck-Medaille, wurde in diesem Jahr an Frank Pieper, Geschäftsführer der AEG Pretzier, überreicht. Diese wird einmal jährlich an Persönlichkeiten ver-

13 VERBANDSLEBEN liehen, die sich in herausragender Weise um die Rinderzucht Sachsen-Anhalts verdient machten. Die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes erhielt Ehrenfried Kühn aus Wittenberg. Im Rahmen der Generalversammlung wurden auch die VisionAwards der RinderAllianz vergeben. Dazu lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe. FRANK PIEPER – EIN WÜRDIGER EMPFÄNGER DER SCHERNBECK-MEDAILLE Eine Grundlage für seine erfolgreiche, berufliche Laufbahn legte er mit dem Studium für Tierproduktion in Leipzig. Noch heute schwärmt er von dieser Zeit und von den bestehenden Kontakten zu Professor Manfred Hoffmann, dem Nestor für Tierernährung. Und der Professor schwärmt auch von ihm! Sehr schnell führte ihn sein Berufsweg nach Pretzier an einen Traditionsstandort für die Schwarzbuntzucht im nördlichen Sachsen-Anhalt. Dort arbeitete er als rechte Hand von Egon Sommerfeld, der Anfang der 90er Jahre als Landrat in die Politik wechselte. Seitdem ist er Vorstandsvorsitzender dieses Vorzeigebetriebes. Zielstrebig entwickelte er „sein“ Unternehmen – die Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier eG – gemeinsam mit einer motivierten Mannschaft. Heute werden vor den Toren Salzwedels 750 Kühe mit einem Leistungsniveau von 12.000 kg Milch sowie 860 kg Fett und Eiweiß gemolken. Aufgrund ihrer Teilnahme am Projekt KuhVison und am Testherdenprogramm gehören sie zu den innovativsten Zuchtstätten. Erwähnenswert ist sein ehrenamtliches Engagement auf Molkereiebene bei der Uelzena und ihren Liefergenossenschaften. Dort setzte er sich mit viel Kraft und mit dem ihm eigenen Durchsetzungsvermögen für zukunftsträchtige Strukturen ein. Seine wesentliche Stärke besteht darin, Leute zu motivieren. Von seinen Mitarbeitern gewinnt man schnell den Eindruck, dass ihnen die Arbeit Spaß macht und sie diese als Berufung verstehen. So wie es ihr Chef vorlebt! Ein Baustein dabei ist die Ausbildung von Lehrlingen, der sich in hoher Qualität verschrieben wurde. Einen großen Teil übernimmt dabei seine Frau Margit, der an dieser Stelle dafür und für ihre Unterstützung seiner Berufsarbeit gedankt wird. Die Laudatio wäre unvollständig, wenn nicht seine Geselligkeit und seine Fähigkeit, gute Witze gut zu erzählen, erwähnt würden! Gerne erinnern wir uns an so manche gelungene Busreise und manchen interessanten „Erfahrungsaustausch“ mit Frank Pieper. Laudatio - gekürztZu Ehrenmitgliedern werden Persönlichkeiten ernannt, die sich in herausragender Weise um den Verband verdient machten. Berit Heymann EHRENFRIED KÜHN ERHÄLT DIE EHRENMITGLIEDSCHAFT Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass Ehrenfried Kühn als Vollblut-Rinderzüchter und Landwirt ein Vorbild für die junge Generation ist und innerhalb unserer Branche zu Recht große Anerkennung genießt. Unmittelbar nach der Lehre in Stadtroda bzw. in Ballenstedt erfolgte bereits im Jahr 1973 - also vor über 50 Jahren!!! - sein aktiver Berufseinstieg im ehemaligen VEG Bösewig - Seegrehna. Aufgrund seiner fachlichen Kompetenz, seiner menschlichen Größe und seiner Beharrlichkeit wurde ihm schnell mehr Verantwortung übertragen. Gerne denken viele, der heute noch Aktiven, an seine Tätigkeit als Lehrausbilder, als Mitglied der Prüfungskommission, als Preisrichter und als Richter beim Leistungsmelken zurück. Etliche Zeugnisse der Kollegen, die in unserer Branche erfolgreich tätig sind, tragen seine Unterschrift. In der Wendezeit herrschte ansteckende Goldgräberstimmung. Diese führte, verbunden mit seinem Unternehmergeist dazu, dass er am 1. Juni 1992 begann, seinen eigenen Rinderzuchtbetrieb in Bodemar aufzubauen. Es ist ihm mit viel Fleiß, mit der Unterstützung seiner Mitarbeiter und während mancher schlaflosen Nächte gelungen, auf diesem idyllischen Fleckchen Erde einen Vorzeigebetrieb zu errichten. An dieser Stelle gebührt auch seiner Frau Ellen, die ihn bei allen Vorhaben vorbildlich unterstützte, unser besonderer Dank! Leider gehörten zu seinem Berufsleben auch mehrere Schicksalsschläge. Diese lassen sich mit den Begriffen „Elbe-Hochwasser“, mit den Stürmen „Kyrill“ und „Xaver“ sowie mit einer „kriminellen Brandstiftung“ zusammenfassen. Alle diese Katastrophen hinderten ihn nicht daran, wieder anzufangen und den eingeschlagenen Weg mit Optimismus fortzusetzen. Nun hat alles im Leben seine Zeit - auch die Tätigkeit als selbständiger Landwirt. In den besten Jahren war er für 200 Milchkühe mit entsprechender Nachzucht, für 800 Schafe und für 600 ha Land verantwortlich. Diese Arbeit prägte ihn und zum Schluss bleiben hoffentlich die Erinnerungen an viele erlebnisreiche Stunden in einem der schönsten Berufe der Welt – nämlich dem des Landwirts! Laudatio - gekürzt- Hans-Archibald Lindecke, Frank Pieper und Arnd Helm Ehrenfried Kühn mit Frau Ellen

14 RIND&WIR April 2024 Paradebeispiel in der Zuchtszene Fusionen und Zusammenschlüsse gibt es alltäglich im Großen und im Kleinen. Wichtigster Schlüssel für den Erfolg solcher Verhandlungen ist ein Ehrenamt, das bereit ist, neue und manchmal auch unbequeme Wege zu gehen, immer den Blick in die Zukunft gerichtet. Die Gremien des RZMV und der RSA hatten diesen Antrieb, für ihre Mitgliedsbetriebe aktiv zu werden. Mit absoluter Mehrheit wurde auf den Mitgliederversammlungen das „Ja“ für die gemeinsame Gestaltung der Rinderzucht vom Kyffhäuser bis zur Ostsee gegeben. Um ein solches Projekt zum Erfolg zu führen, braucht es ebenso Gebündelte Kräfte – 10 Jahre RinderAllianz Henry Ford, als Pionier seiner Zeit, sagte einmal: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ Als RinderAllianz sind wir jetzt 10 Jahre eine Einheit. Ein Grund zur Freude und ein Anlass, die Jahre Revue passieren zu lassen. Weiterentwicklung ist für die Zukunft fest eingeplant! eine Geschäftsführung, die das Ganze sieht und dabei bereit ist, alle Hürden des „Heiratens“ zu meistern. Mit dem Projekt RinderAllianz haben MecklenburgVorpommern und Sachsen-Anhalt eine Vorreiterrolle inne, wenn es national um Zusammenarbeit in der Rinderzucht geht. Was hat sich geändert? Bei dieser Thematik würde, wenn wir Sie liebe Mitglieder fragen, ein enormes Spektrum an Antworten zusammenkommen. Für den einen oder anderen unter Ihnen veränderte sich nicht viel. Weitere Stimmen sagen, der Service war vorher gut und blieb so. Wieder andere sehen in der Fusion einen Meilenstein in Richtung Dienstleistungsangebot und Kundenpflege. Andere von Ihnen würden den Wegfall von lokalen Veranstaltungen oder mit Emotionen behafteten Standorten kritisieren. Sie haben alle Recht, denn so facettenreich Ihr Urteil ist, genauso vielseitig ist auch der steinige Weg etwas Neues und Gemeinsames zu werden. Aber Hand aufs Herz: Wie wären die Perspektiven allein gewesen? Wir kennen die Entwicklungen in den Kuhbeständen in unserem Zuchtgebiet und den Druck von fremdfinanzierten Sperma-Anbietern auf unsere Märkte. Hätten wir es allein geschafft? Wie viel hätte sich

15 VERBANDSLEBEN ändern müssen, um diese Herausforderungen zu meistern? Fragen, die wir uns zum Glück nicht stellen brauchen. Womit wir jedoch konfrontiert sind, ist die dramatische Bestandsentwicklung im RinderAllianz-Gebiet. Insgesamt haben wir in den letzten 10 Jahren über 74.000 MLP-Kühe, über 37.000 Herdbuchtiere und mehr als 300 Milchviehbetriebe verloren. Für ein effizient und personell sinnvoll gestaltetes Unternehmen sind das Mammutaufgaben. Was hat die RinderAllianz Besonderes? Ein grundlegendes Erfolgsrezept der RinderAllianz ist sicherlich, sich ständig zu hinterfragen und Neuerungen offen gegenüberzustehen. Wir freuen uns über den Fundus der Testherden, der in Mecklenburg-Vorpommern erschaffen und mit Betrieben aus Sachsen-Anhalt und Sachsen komplettiert wurde. Diese enge Zusammenarbeit von Milchrindbetrieben, Dienstleistungsberatung und Zuchtunternehmen ist beispielhaft. Moderne Veränderungen in der Rinderzucht wie die Gesundheitszuchtwerte sind maßgeblich auf dem Fundament dieses Projektes entstanden. Zu den weiteren Highlights zählen sicher unsere Veranstaltungen, welche wir nun gemeinsam mit Leben erfüllen. Der Sunrise Sale ist international renommiert und anerkannt als Auktionsbühne für HolsteinElite-Genetik. Die bundesweit größte Fleischrindpopulation ist national sehr geschätzt und präsentiert optimal ihre Vorzüge während der FleischrindVision und der Bullenauktion. Das Managementseminar ist etablierter Impulsgeber für moderne Rinderzüchter und bietet Einblicke in die besten Betriebe aus SachsenAnhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Zum Jahresende können wir bei der HolsteinVision „Emotionen pur“ erleben. Mit dieser Veranstaltung gelang es uns, aus zwei guten Schauen ein hochkarätiges Format zu schaffen, das mit Atmosphäre und herausragender Kuhqualität die nationalen und internationalen Gäste in ihren Bann zieht. Ein weiterer und besonders für die Zukunft entscheidender Aspekt, dem wir uns gern widmen, ist die Nachwuchsförderung. Die gegründete JungzüchterAllianz beinhaltet die zukünftig wichtigste Ressource „Fachkräfte“, die mit viel Freude und Talent ihr Können zeigt und auf diversen Veranstaltungen bereichernd agiert. Im Mai sehen wir die mittlerweile auf europäischer Ebene erfolgreichen Jungzüchter bei der YoungVision in Karow. Bei allen schönen Komponenten ist grundsätzlich unser Geschäft die Dienstleistung mit Ihnen als Kunden. Hier entscheidet sich der Erfolg unseres Unternehmens und hier sind wir immer wieder gefordert, uns dem Markt anzupassen. Die Zeiten für die Rinderzucht sind nicht leichter geworden. Wir müssen Kosten und Erlöse immer wieder intensiv betrachten. Nur so können wir langfristig bestehen. Wie sieht die Zukunft aus? Diese Frage kann sicher momentan keiner beantworten. Wir sehen die Entwicklungen in der Branche, insbesondere in Nordamerika mit Obacht. Mit der Zusammenarbeit in der Phönix Group sind wichtige Weichen gestellt, auf denen es jetzt gilt, die richtig befüllten Waggons zu koppeln und mit Tatendrang dem Morgen entgegenzufahren. Weitere engere Bindungen zu anderen Verbänden und Institutionen können und dürfen nicht ausgeschlossen werden. Wir sind bereit dafür! Neue und bisher noch nicht genutzte Märkte und Potenziale sind täglich anvisiert. Wir müssen aktiv die Zukunft gestalten, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wie die RinderAllianz in 10 Jahren aussieht, vermag keiner zu prophezeien. Die Kernbotschaft ist jedoch immer: „Wir wollen weiter Ihr Dienstleister Nummer 1 bei allen Fragen rund um das Rind sein.“ Daran arbeiten wir täglich und wollen mit Ihnen besser werden und weiterhin mit Ihnen zusammenbleiben. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Wegbegleitern innerhalb und außerhalb unseres Unternehemens. Besonderer Dank geht an Sie, liebe Züchter, weil wir mit Ihnen diesen Weg gehen konnten. Alexander Braune Die Geschäftsführer der Rinder Allianz (v. l.) Dr. Matthias Löber, Dr. Sabine Krüger und Heiko Güldenpfennig freuen sich 2014 über das gelungene Projekt RinderAllianz GmbH. Ein zentraler Pfeiler der Zukunft ist die Jungzüchterarbeit.

16 RIND&WIR April 2024 Politische Themen stehen aktuell stärker im Fokus als je zuvor. Nahezu jede Veranstaltung im privaten oder auch im öffentlichen Raum apostrophiert eine Diskussion zur politischen und gesellschaftlichen Lage. Wir als RinderAllianz haben uns in diesem Interview zwei Themen ausgesucht: Frauen in der Landwirtschaft und die Bauerndemos. Als perfekt geeignete Person konnten wir Landwirtin und Landfrau Sibylle Klug dafür gewinnen. Frau Klug, was sind für Sie Landfrauen und was machen diese aus? „Wir Landfrauen sind organisiert im Deutschen Landverband e.V. Das ist bundesweit der größte Interessenverband von Frauen und das größte Frauennetzwerk Deutschlands. Wir Landfrauen verstehen uns als Innovatoren, um gesellschaftliche Balance, Engagement und Tatkraft von Frauen zu bündeln. Jeder von uns hat seine sehr persönliche Definition von Landfrauen. Ich definiere Landfrauen als Gemeinschaft von Frauen auf dem Land, die sich einbringen wollen, um Interessen und Knotenpunkte für die Allgemeinheit aufzuzeigen und das öffentliche Miteinander aktiv zu gestalten. Ich habe das große Glück, mich neben der Bezeichnung Landfrau, als Landwirtin definieren zu können. Damit ist meine persönliche Motivation selbstverständlich oft auf die Förderung des Dialoges von Konsumenten und Produzenten fokussiert. Wir haben den großen Fundus verschiedener Expertisen in diesem Interessenverband und damit ein schier grenzenloses Facettenreichtum für Informationen und Intonationen. Davon profitieren wir alle in jedem Gespräch und im tagtäglichen Miteinander.“ DAS WIR ZÄHLT – GESELLSCHAFTSTHEMEN ANGESPROCHEN Kraftvolle Demos nicht nur in Berlin – so geht Demokratie auch Wenn man in Berlin bei der Demo das Emblem der RinderAllianz sieht, fühlen wir uns gewertschätzt.

17 VERBANDSLEBEN Damit sind wir schon bei einem wichtigen Aspekt: dem Dialog. Was verstehen Sie darunter und wie setzen Sie diesen im Zusammenhang mit den Landfrauen? „Ich sehe die intakten, mit Perspektive behafteten Dörfer und die ländliche Kultur als wichtige Basis für die Gesellschaft. Gerade hier auf regionaler und kommunaler Ebene können wir selbst aktiv werden und etwas die Zukunft gestalten. Das Bild der Frau wird oft noch unzureichend betrachtet. Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Betreuungsmöglichkeiten der Kinder, gleiche Bezahlung, Rentenbezugsunterschiede, Digitalisierung, Diagnostik für Frauen, Frauen in Führungspositionen sind uns wichtig. In unserem Landesverband Sachsen-Anhalt setzten wir Projekte zur erfolgreichen Verbandsarbeit ein. Die drei großen Gruppen heißen hierbei: Projekte zu den Themen Ernährung, Brauchtum und Weiterbildung. Alle diese Themen leben von den aktiven Vereinen im Dorf oder auf Kreisebene. Als Landwirtin widme ich mich darüber hinaus gern dem Thema der Lebensmittelproduktion, wo wir Kindern und Erwachsenen zeigen, wie gut und hochwertig die Lebensmittel von Erzeugern aus Deutschland sind.“ Der fehlende Dialog, gesellschaftliche Vorverurteilung und die enorme bürokratische Belastung sind ebenfalls sehr häufig genannte Gründe für die Bauernproteste. Waren Sie dabei und was bewegte Sie dazu? „Wir haben uns als Betrieb in den letzten Jahren verändert. Mein Mann und mein Sohn Marcus sind nun das Duo, welches die Weichen für die Zukunft des Betriebes stellt. Natürlich muss man sich auch den Ansprüchen der Gesellschaft stellen und auch denen der jungen Generation. Im letzten Jahr installierten wir daher drei Melkroboter, um die Milchproduktion weiterhin attraktiv zu halten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Landwirtschaft etwas besser zu konzipieren. Doch wenn wir Zukunft gestalten wollen, brauchen wir Planungssicherheit. Das sind für unsere Familie fundamentale Kriterien und daher waren wir ebenfalls mit den Schleppern unterwegs, auch in Berlin und in Magdeburg. Wir sind als Landwirte ein Teil der Gesellschaft und wir sind wichtig. Das WIR-Gefühl dabei war schon sehr ergreifend und zeigt deutlich, wie dick das Band der Verbundenheit untereinander ist. Dabei möchte ich hier nochmal besonders die RinderAllianz erwähnen. Es ist schön zu wissen, dass man Seite an Seite die Interessen der Landwirtschaft zum Ausdruck bringt. Die RinderAllianz ist dabei ein wichtiges Sprachrohr. Wenn man dann in Berlin das Emblem seines Zuchtverbandes auf den Jacken und auf Fahnen sieht und selbst der Geschäftsführer Wurst und Brötchen bei den Bauern verteilt, sieht man die Wertschätzung uns Landwirten gegenüber, was wir gerade in der Politik und Gesellschaft sonst so stark vermissen.“ Eine Frage zum Schluss: Die RinderAllianz ist jetzt zehn Jahre der Partner vor Ort. Was hat sich für Sie verändert? Lachend: „Wir haben mit Ralf weiterhin den besten Besamer. Natürlich veränderte sich das Unternehmen, was aber jeder Unternehmer angesichts der Situation in der Landwirtschaft nachvollziehen kann. Auch wir sind täglich gefordert, Entscheidungen zu treffen. Manche sind angenehmer als andere. Für uns entwickelte sich die RinderAllianz als Berater Nummer 1 rund um Fragen der Milchproduktion und das wissen wir sehr zu schätzen.“ Wir bedanken uns herzlichst bei Frau Klug für das angenehme Gespräch und wünschen ihr und ihrer Familie betrieblich und privat alles erdenklich Gute. Das Interview führte Alexander Braune Auf regionaler und kommunaler Ebene können wir selbst aktiv werden und etwas die Zukunft gestalten. Zum Betrieb: Landwirtschaftsbetrieb Uwe Klug Jahresabschluss 2023: 238 Kühe 9.843 Mkg 4,32 F% 3,43 E% Aktuell: 37 Mkg abgelieferte Milch/Tag EKA 24 BSI Kühe 2,2 Färsen 1,5 Zur Person Sibylle Klug: Geburtsjahr 1965 Berufsausbildung mit Abitur Landwirtschaftsstudium verheiratet Mutter von zwei erwachsenen Söhnen (Marcus und Andreas) Ortsvorsitzende Landfrauenverein Volgfelde War viele Jahre Kreislandfrauenvorsitzende 1. Vorsitzende der Landfrauen Sachsen-Anhalt War viele Jahre im Bundesvorstand der Landfrauen “

18 RIND&WIR April 2024 Trotz Sturmwarnung und erneuter Regenschauer füllte sich die ehemalige Besamungsstation bis auf den letzten Platz und Gastreferent Jan-Hendrik Puckhaber startete mit dem Thema: „Vom Halm in die Kuh – Fokus auf Qualität“. Vielen war und ist Herr Puckhaber als ehemaliger Futtermittelberater und AMS-Spezialist bekannt. Gemeinsam mit seiner Frau Karin bewirtschaftet er die Milchhof Gut Bandelstorf GbR. An drei Melkrobotern werden 12.721 Mkg mit 3,53 F% und 3,35 E% realisiert. Dank der Kombination aus jahrelanger Beratung und eigenen Erfahrungen konnte der Vortrag mit zahlreichen Anekdoten unterlegt werden. Drei Perioden der Grastrocknung Unter der beschriebenen Frage wurde durch den Vortrag geführt. Hierbei sind drei Phasen zu unterscheiden: Wie trocknet eigentlich Gras und welche genetischen Trends gibt es? „Angrillen“ hieß es Ende Februar in Bismark, als die RinderAllianz zum Züchterabend einlud. Mit mehr als 60 Gästen konnten wir uns dabei auf ein sensationell-leckeres Menü mit allem, was das Herz begehrt und die Beantwortung der oben genannten Fragen freuen. 1. Photosynthese-Trocknung 2. Trocknung über Stängel- Verletzung 3. Trocknung der Zelle Die erste und rapideste Phase der Trocknung wird durch den Wasserverlust aus den Leitungsbahnen hervorgerufen. Sie ist am stärksten von der Sonneneinstrahlung abhängig. Das Gras ist noch nicht „tot“, sondern bildet mittels Photosynthese aus Wasser und CO2 weiterhin Sauerstoff und Zucker. Die Nutzung des Wassers aus den Leitungsbahnen, ohne weitere Zufuhr aus der Wurzel, führt dabei zur Trocknung der Pflanze. Je nach Witterungsbedingungen kann man sich diesen Prozess zu Nutze machen: In besonders nassen Jahren sollte das gemähte Gras nach 1,5 Stunden zum ersten Mal und nach weiteren 1,5 Stunden zum zweiten Mal gewendet werden. Dadurch liegen immer unterschiedliche Halme an der Oberfläche und können von der Sonne beschienen werden, die Photosynthese, sprich der Wasserverbrauch und die Zuckerbildung werden maximiert. Wärmebildkameras nutzen Über die Verletzung der Stängel bei der Bergung kann im weiteren Schritt Wasser aus den Zellzwischenräumen gelangen. Die dritte Phase „Trocknung der Zelle“ dauert am längsten, wird für die Heugewinnung genutzt und kann nur über die Zeit (6 - 7 Tage) oder maschinelle Trocknung erreicht werden. Sind die Bergung und Silierung erfolgreich absolviert, empfiehlt Jan-Hendrik Puckhaber den Einsatz einer Wärmebildkamera zur Prüfung der Silagequalität. Täglich können so Schwachstellen in der Anschnittfläche erkannt werden, die nicht mittels Sichtkontrolle aufgefallen wären. Entsprechende Geräte kosten um die 350 € und sind dank guter Futtergrundlage schnell wieder drin. RinderAllianz Züchterseminar Jan-Hendrik Puckhaber führt mit vielen praktischen Tipps durch seinen Vortrag. Die neueste Genetik im Fokus hatte Alexander Braune. Mit kulinarischen Highlights wurde der Abend abgerundet.

19 VERBANDSLEBEN Die gemütliche Atmosphäre trug zu einem tollen Abend bei. Nach diesem theoretischen Teil wurde die Stimmung durch einen kurzweiligen Reisebericht aus Kasachstan aufgelockert. Herr Puckhaber berichtete dabei von seiner letzten Beratungsaktivität in diesem zentralasiatischen Staat. Neben der „Kuh im Hinterhof“ würde auf größeGeneralversammlung Milchkontroll- und Rinderzuchtverband eG Tag: Donnerstag, 30. Mai 2024 Ort: Viehhalle der MRV eG, Speicherstraße 11, 18273 Güstrow Zeit: 10.00 Uhr, ab 09.00 Uhr Branchentreff mit Frühstück Gemeinsames Mittagessen zum Abschluss der Veranstaltung ren Betrieben nach westeuropäischem Standard gestrebt und dieser auch erreicht sein. Die Landwirtschaft hat dabei im weltweit neuntgrößten Land eine zentrale Rolle zwecks Beschäftigung. Genetik im Fokus Selbstverständlich darf zu so einem Abend ein Ausflug in die „Zuchtszene“ und ein Überblick über die neuesten Vererber nicht fehlen. Alexander Braune (RinderAllianz) kommentierte dabei aktuelle Trends und „spielte“ mit dem einen oder anderen Vorurteil. Ein Aspekt des Referates war dabei die rasante Entwicklung der Hornloszucht. Mittlerweile sind in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern etwa 20 % der Kälber hornlos. Das immer breiter und besser werdende Angebot an Vererbern unterstützt diesen Kurs dabei positiv. Der „Schnack unter Gleichgesinnten“ rundete den Abend ab. Wir freuten uns sehr über die positive Resonanz. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: „Wir grillen an!“ Mareike Wollert Dr. Gerhard Kramer * 11.03.1931 † 08.12.2023 Dr. Gerhard Kramer gehörte zu den herausragenden Züchterpersönlichkeiten in Deutschland. Sein Wissen um die Tierzucht beeindruckte Generationen von Landwirten. Viele Jahre organisierte er Fachexkursionen für Rinderzüchter, meist in europäische Nachbarländer, die den Teilnehmern bis heute in bester Erinnerung sind. Gerhard Kramer hatte immer eine enge Verbindung nach Mecklenburg und fehlte auf kaum einer Schau oder Top-Genetik-Auktion der RinderAllianz. Unser Journal „Rind und Wir“ wurde von ihm mit großem Interesse gelesen und oft auch kommentiert. Die Weggefährten aus dem RinderAllianz-Gebiet verneigen sich vor dem Lebenswerk von Gerhard Kramer und werden ihn in bester Erinnerung behalten.

20 RIND&WIR April 2024 HolsteinVision 28.11.2024 Zuchtviehhalle Bismark ab 17 Uhr

21 ZUCHT MILCHRIND ZUCHTWERTSCHÄTZUNG April 2024 TOP 20-Bullen Deutschlands nach RZG (schwarzbunt) Name HB-Nr. GJ Vater RZG RZ€ Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM PER RZE RZR RZS RZN RZ RZ Besitzer € kg % kg % kg Ges. Öko Real Syn 833597 2022 Rover 166 2774 +1.869 +0,20 +98 -0,04 +59 152 122 130 111 115 124 127 146 Synetics Rome 101111 2022 Regulus 160 2676 +1.414 +0,33 +94 +0,13 +63 153 113 111 108 117 126 124 146 VOST Callum 811702 2023 Coverboy 160 2570 +1.606 +0,13 +79 -0,01 +54 145 109 125 109 104 126 121 143 Phönix Rockwell 833604 2022 Rover 159 2368 +1.112 +0,26 +73 +0,05 +44 139 114 132 113 115 125 125 141 Synetics Ramses 101109 2022 Rainow 159 2339 +84 +0,75 +80 +0,29 +33 135 104 131 116 122 127 128 144 VOST Marriott 833631 2023 Mahomes 159 2617 +1.168 +0,34 +85 +0,06 +47 143 95 114 113 110 124 131 146 Synetics Rainstar 833634 2022 Rainow 158 2543 +1.602 +0,20 +87 +0,09 +65 152 111 121 117 112 117 117 136 Synetics Pretender 833652 2023 Precision 157 2373 +1.269 +0,25 +79 +0,04 +48 142 108 123 105 128 122 129 143 Synetics Comet 267626 2022 Concept 157 2322 +1.075 +0,28 +74 +0,09 +47 140 107 132 111 123 125 121 138 OHG Sweet RDC 823315 2023 Shout RDC 157 2551 +1.715 +0,23 +95 +0,08 +68 155 92 115 104 115 117 122 139 Phönix Surfer 267565 2022 Sunrise 157 2557 +2.333 +0,01 +93 -0,04 +75 158 117 116 103 113 117 118 138 OHG Adonis 691050 2023 Adwin 157 2427 +1.096 +0,22 +69 +0,10 +49 140 103 115 117 115 127 127 145 Phönix Trophy 833651 2023 Trooper 157 2370 +547 +0,62 +89 +0,18 +39 140 117 125 119 113 129 121 142 Synetics Madtime 823301 2022 Mahomes 156 2453 +1.499 +0,14 +75 +0,05 +57 146 100 115 113 112 124 122 141 Phönix Champion 690900 2022 Clapton 156 2335 +1.067 +0,23 +69 +0,06 +44 137 101 125 114 114 126 125 142 Phönix Priamos 619263 2023 Precision 156 2247 +1.490 +0,02 +62 +0,01 +52 140 105 125 105 120 126 128 143 Phönix Greytop 823308 2022 Greycup 156 2456 +1.130 +0,28 +76 +0,00 +39 137 107 118 115 118 128 126 142 Phönix Riverman 833607 2022 Ridercup 155 2417 +1.418 +0,15 +73 +0,07 +57 145 117 117 111 127 126 122 142 Synetics Ecostar* 823322 2023 Enclave 155 2424 +1.222 +0,26 +78 +0,06 +48 142 108 113 114 119 127 124 145 Phönix Clay* 823319 2023 Coverboy 155 2397 +1.119 +0,34 +82 +0,11 +51 144 97 120 107 99 122 120 140 Phönix Name HB-Nr. GJ Vater RZG RZ€ Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM PER RZE RZR RZS RZN RZ RZ Besitzer € kg % kg % kg Ges. Öko Rango 823303 2022 Rover 155 2494 +1.435 +0,29 +90 +0,01 +51 146 105 114 113 109 125 120 143 Phönix (RA) Diddley 823310 2022 Dispatch 154 2276 +475 +0,41 +62 +0,15 +32 130 97 118 120 125 128 129 142 Phönix (RA) Wham* 823321 2023 War Gear 154 2420 +941 +0,48 +91 +0,12 +45 143 105 112 115 111 123 123 142 Phönix (RA) Go Red* 823320 2023 Glamour 153 2233 +1.337 +0,32 +89 +0,01 +47 144 114 125 102 116 115 120 135 Phönix (RA) Zazou 823309 2022 Zivet 153 2104 +1.374 +0,10 +66 +0,02 +49 139 114 132 99 115 119 122 136 Phönix (RA) Malicup 823313 2023 Ridercup 153 2376 +1.291 +0,29 +85 +0,16 +62 150 104 112 106 108 117 118 137 Phönix (RA) Calinero 823299 2022 Camus 152 2095 +922 +0,27 +67 +0,00 +31 131 107 128 108 116 126 126 141 Phönix (RA) Adeo 823318 2023 Adwin 152 2273 +1.930 +0,04 +82 -0,07 +58 147 110 123 107 106 116 112 133 Phönix (RA) Pitch 823316 2023 Precision 152 2161 +927 +0,33 +74 +0,16 +49 141 112 118 110 115 118 125 138 Phönix (RA) Krispy 823290 2021 Pinball 151 2337 +665 +0,56 +87 +0,20 +44 142 117 113 117 111 120 119 137 Phönix (RA) Minion 823305 2022 Monteverdi 151 1966 +313 +0,36 +51 +0,17 +29 126 112 129 113 128 124 126 138 Phönix (RA) Pessoa 823279 2021 Proximo 150 1980 +1.187 +0,21 +70 +0,07 +49 140 104 124 105 123 114 125 134 Phönix (RA) Mo Red PP 823295 2022 McDonald 150 1929 +1.146 +0,21 +68 -0,04 +36 134 109 140 111 123 117 119 130 Phönix (RA) Mask Red 823286 2021 Stamkos 150 1982 +1.360 +0,04 +60 +0,07 +55 141 105 123 105 126 118 119 134 Phönix (RA) Can PP RDC 823300 2022 Cartoon P 150 1951 +501 +0,39 +62 +0,10 +28 128 112 130 103 115 129 121 139 Phönix (RA) Fibuna 823307 2022 Foreman 149 1957 +706 +0,54 +87 +0,10 +36 138 104 128 107 107 116 118 133 Phönix (RA) Bench 823287 2021 Bennie 148 2085 +1.775 -0,02 +68 +0,03 +65 147 101 118 100 104 116 114 130 Phönix (RA) Facility 823304 2022 Foreman 148 1870 +950 +0,22 +62 +0,10 +44 136 106 127 112 109 117 118 133 Phönix (RA) Sun Red PP* 823323 2023 Spread P 148 1770 +2.096 -0,41 +39 -0,18 +52 135 113 136 102 113 116 113 129 Phönix (RA) Ragtime 823306 2022 Rocksongs 148 1888 +1.667 -0,01 +65 -0,08 +48 139 102 127 100 108 114 122 132 Phönix (RA) Norik 823291 2021 Nexus 147 1870 +913 +0,09 +46 +0,05 +37 129 109 122 108 130 122 122 136 Phönix (RA) Forwolt 823296 2022 Foreman 147 1905 +1.241 +0,01 +50 -0,04 +38 130 112 120 114 106 122 123 136 Phönix (RA) Canturo 823302 2022 Camus 147 1875 +1.236 +0,13 +64 +0,02 +44 137 118 129 107 118 121 113 129 Phönix (RA) Giroud 823285 2021 Gladius 147 1650 +1.717 -0,14 +52 -0,10 +46 135 102 137 96 125 112 120 127 Phönix (RA) Glenn 823284 2021 Gladius 146 1827 +1.109 +0,19 +65 +0,05 +43 136 111 129 109 121 113 117 127 Phönix (RA) Aljano 823288 2021 Arrozo 146 2098 +912 +0,35 +75 +0,14 +47 141 112 114 116 96 118 112 132 Phönix (RA) Baltic PP 823294 2021 Brandung P 145 1758 +382 +0,31 +48 +0,18 +32 127 103 121 116 115 117 127 136 Phönix (RA) Fourcade 823297 2022 Foreman 145 1846 +1.315 +0,02 +55 +0,03 +48 136 99 117 113 106 114 119 132 Phönix (RA) Farrell 823298 2022 Foreman 144 1506 +508 +0,34 +56 +0,10 +28 127 103 137 103 106 116 119 130 Phönix (RA) Weitere interessante RinderAllianz-Vererber (schwarz- & rotbunt) *noch kein Sperma verfügbar

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