Rind und Wir - April 2023

39 Rindervermarktung MARKTBAROMETER Immer noch geringes Angebot und hohe Nachfrage Zuchtrinder  Das Zuchtrinderangebot bleibt auch weiterhin knapp.  Die Preise für abgekalbte Rinder geben etwas nach, jedoch besteht im Inland ein gewisser Bedarf.  Jungrinder werden nur sporadisch angeboten und können bisher im Inland platziert werden. Zuchtrinderexport  Bei den tragenden Färsen übersteigt die Nachfrage derzeit das Angebot.  Aufgrund der sinkenden Milchpreise ist in den nächsten Wochen mit einem größeren Angebot bei den tragenden und abgekalbten Rindern zu rechnen.  Bei weiter nachgebenden Preisen besteht dann wieder vermehrt die Möglichkeit, Rinder in die EU-Nachbarstaaten zu exportieren.  Die Lieferung von Zuchtrindern wird in den Sommermonaten, bei Einhaltung des Tierschutzes, jedoch stark von den Temperaturverhältnissen abhängen. Das Jahr 2022 verzeichnete für die Milchproduktionsbetriebe ein Rekordniveau bei den Rohmilchpreisen. Leider startete das Jahr 2023 mit spürbaren Senkungen der Milchpreise, die sich in den Folgemonaten fortsetzten. Begründet wird dies von den Molkereien mit fallenden Erlösen für Milchprodukte und einer wachsenden Milchanlieferung. Absetzer  Die Saison ist bis auf einzelne Angebote abgeschlossen.  Durch hohe Schlachtrinderpreise waren die Absetzerpreise zufriedenstellend.  In den kommenden Monaten bleibt abzuwarten, wie sich die Preise entwickeln, da der Schlachtrindermarkt erheblich unter Druck steht. Schlachtrinder  Der Schlachtrindermarkt ist etwas undurchsichtig. Für die Schlachtunternehmen ist es eine Herausforderung vor allem Schlachtbullen und Schlachtfärsen am Markt zu platzieren.  Die Tieranlieferungen liegen im ersten Quartal etwas über dem Vorjahr. Voraussichtlich ist mit keinen weiteren Rückgängen bei den Schlachtungen zu rechnen.  Der LEH bewirbt deutsches Rindfleisch deutlich schlechter. Der Verbraucher kauft preisbewusster und reagiert mit stärkerer Kaufzurückhaltung. Kälber  Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund der 28 Tageregelung hat sich die Vermarktung der Mastkälber eingelaufen.  Jedoch ist die Preisfindung nach wie vor unbefriedigend und nicht ausreichend.  Offen ist, wie die Kälbermäster reagieren, wenn die ersten Durchgänge der älteren Kälber geschlachtet werden.  Das Angebot an Kälbern ist nicht zu umfangreich. Schwere, gut entwickelte Kälber stehen nur begrenzt zur Verfügung.  Der Absatz schwächerer Kälber gestaltet sich problematisch. Frank Schultz

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