Rind und Wir - April 2022

FAMILIENTRADITION JUNGZÜCHTER Familie Gumtz im Interview Familie Gumtz ist heimisch in der Agrargenossenschaf t „Schwarzbuntzucht“ Fischbeck eG. Der Betrieb schloss im Februar 2022 den Umbau auf 15 Lely Roboter ab und hält momentan 770 Kühe und deren Nachzucht. Außerdem stehen immer wieder einige Zuchtbullen zum Verkauf. Der Betrieb ist aktiv im Zuchtprogramm. Mit KB-Bullen wie Soltan und Yago sowie erfolgreichen Verkaufstieren beim Sunrise Sale ist der Betrieb bekannt. Neben der Arbeit im Betrieb, ist die Familie bei vielen Jungzüchteraktivitäten dabei. Der Vater, Sebastian Gumtz, war das erste Mal Anfang der 90er Jahre bei einem Jungzüchterwettbewerb, nun laufen seine drei Kinder im Vorführring. Liebe Familie Gumtz! Stellt euch doch bitte als Erstes vor: Wer seid ihr und woher kommt ihr? Hallo, wir sind Matteo (8 Jahre), MarieLuise (14 Jahre), Tilman (16 Jahre), Marie-Luise und Sebastian. Wir wohnen in Kabelitz und unsere Aktivitäten rund ums Thema Rinderzucht können wir mit Unterstützung durch den Landwirtschaftsbetrieb AG „Schwarzbuntzucht“ Fischbeck eG ausüben. Hier hat die organisierte Rinderzucht seit 1876 Tradition. Wie kam es dazu, bei den Jungzüchtern mitzumachen und wann war der erste Wettbewerb? Tilman: Da wir immer schon mit unseremVater bei den Rindern waren, hatten wir schon früh ein Faible für Kühe. Die Arbeit am und mit dem Tier macht uns sehr viel Spaß. Sebastian: Auf unseren Jungzüchterwettbewerben zum jährlichen Bauernmarkt in Steinfeld haben unsere Kinder, kurz nachdem sie selbstständig laufen konnten, schon ihre ersten Kälber vorführen dürfen. Das war für alle der erste Einstieg in die Rinderzucht. Was waren bis heute die größten Erfolge? Tilman: Mein größter Erfolg war im letzten Jahr bei dem Bundesjungzüchtertreffen in Osnabrück ein zweiter Platz in der Altersklasse Jung. Das ist bei dem ersten Bundeswettbewerb ein sehr großer Erfolg! Und an welche großen Erfolge kannst du dich ammeisten erinnern, Sebastian? Ich durfte im Jahr 2002 in Battice (Belgien) an der Europäischen Jungzüchterschule teilnehmen. Hier konnte ich die höchste Gesamtpunktzahl erreichen und wurde Gesamtsieger. Als Jungzüchter der RSA konnten wir damals Gruppensiege zu denTierbeurteilungen und Rangierungen auf Bundesebene erreichen. Meine beste Platzierung beimVorführen auf Bundesebene war 1d. Zusammen mit Christian Busse (Schelldorf) konnten wir beide als „Team Deutschland“ beim Clippingwettbewerb (inkl. Vorführen) einen dritten Platz auf Europäischer Ebene während der Sima in Paris belegen. In Quebec (Kanada) durfte ich an einem Jungzüchter-Wettbewerb teilnehmen und konnte den zweiten Platz belegen. Für mich war damals der Rinder-Tausch im Ring neu. Das sind sehr gute Erfolge und tolle Erinnerungen! Marie-Luise und Tilman, erzählt doch mal von euren bisher schönsten Erlebnissen als Jungzüchter! Zu unseren schönsten Momenten gehören die gemeinsamen Tage mit den anderen Jungzüchtern auf den Jungzüchter-Workshops. Besonders in Erinnerung blieb uns dasTrainingslager unseres Kreisrinderzuchtvereins in Lindstedt im letzten Jahr. Sebastian, was veränderte sich bis heute bei den Jungzüchterwettbewerben? Oder sollte sich noch etwas ändern? Zu meiner Anfangszeit als Jungzüchter waren wir viel mehr Teilnehmer auf den Vorführwettbewerben. Ich kann mich noch gut an die Zeiten der alten Zuchtviehhalle in Bismark erinnern, bei dem die Jungzüchter den ganzen Stall belegen konnten. Die Teilnehmerzahlen schrumpften dann von Jahr zu Jahr. Unsere Vorführwettbewerbe auf Kreisebene zu den Bauernmärkten in Steinfeld finden immer noch sehr guten Zuspruch und haben schon Traditionscharakter. Unser Kreisrinderzuchtverein SDL-HV-GNT ist aber auch nur noch der Die Jungzüchterfamilie: Tilman, Matteo und Marie-Luise mit ihren Eltern Marie-Luise und Sebastian RINDUNDWIR April 2022 54

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