MARKTBAROMETER Angebot gering – Nachfrage exorbitant SeitWochen verzeichnen wir am Rindermarkt steigende Preise. Das begrenzte Angebot kann die stete Nachfrage nicht immer befriedigen. Diese Entwicklung betrifft alle Sparten, Zucht-, Nutz- und Schlachtrinder. Neben den Entwicklungen an den internationalen Märkten und einer verstärkten Nachfrage sind deutlich rückläufige Bestände die Ursache. Zuchtrinderexport Das Exportgeschäft ist durch die unfassbaren Geschehnisse in der Ukraine ins Straucheln geraten. Ein Verkauf niedertragender Färsen Richtung Osteuropa wird in den nächsten Wochen und Monaten nicht erfolgen. Prognosen sind hier nicht möglich. Es gibt Anfragen/Aufträge für tragende Färsen aus Nordafrika und dem asiatischen und arabischen Raum. Aus unseren europäischen Nachbarländern rechnen wir in den nächsten Monaten bei einem akzeptablen Preisniveau mit einer anhaltend guten Nachfrage bei höhertragenden und melkenden Rindern. Zuchtrinder Steigende Milchpreise beleben die Zuchtrindervermarktung. Aufgrund stark gestiegener Kosten haben viele Betriebe die Aufzucht von Färsen auf ein notwendiges Maß reduziert und den Einsatz von Fleischsperma erhöht. In den nächsten Monaten rechnen wir auch auf dem inländischen Markt mit einer stabilen Nachfrage und somit guten Möglichkeiten für den Verkauf abgekalbter Rinder. Kälber Das begrenzte Angebot steht aufgrund attraktiver Schlachterlöse einer besseren Nachfrage gegenüber. Die Preise sind überwiegend stabil. Teilweise sind Preisaufschläge möglich. Schwere schwarzbunte Kälber gehen in spezialisierte Bullenmastbetriebe. Schlachtrinder In den letzten Monaten zogen die Preise für alle Kategorien auf ein unvorstellbares Niveau an. Gründe sind rückläufige Schlachtzahlen im laufenden Jahr (10 % bei Bullen, 11 % bei Kühen und Färsen), minus 20 % Importe aus Südamerika sowie ein stabiler Rindfleischverzehr. Das Jungbullenangebot bleibt überschaubar. Bei den weiblichen Rindern, vor allem Kühen, könnte das Angebot noch weiter abnehmen. Bei den Schlachtbullen ist nach Expertenmeinung die Preisspitze erreicht und Abschläge sind zu erwarten. Bei den Kühen wird weiterhin von stabilen Preisen ausgegangen. Es gilt die Reaktion der Verbraucher abzuwarten. Nach den Osterfeiertagen wird sich der Rindfleischmarkt neu sortieren. F. Schultz 29 Rindervermarktung
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