Rind und Wir - April 2022

MARKTBAROMETER Angebot gering – Nachfrage exorbitant SeitWochen verzeichnen wir am Rindermarkt steigende Preise. Das begrenzte Angebot kann die stete Nachfrage nicht immer befriedigen. Diese Entwicklung betrifft alle Sparten, Zucht-, Nutz- und Schlachtrinder. Neben den Entwicklungen an den internationalen Märkten und einer verstärkten Nachfrage sind deutlich rückläufige Bestände die Ursache. Zuchtrinderexport  Das Exportgeschäft ist durch die unfassbaren Geschehnisse in der Ukraine ins Straucheln geraten.  Ein Verkauf niedertragender Färsen Richtung Osteuropa wird in den nächsten Wochen und Monaten nicht erfolgen. Prognosen sind hier nicht möglich.  Es gibt Anfragen/Aufträge für tragende Färsen aus Nordafrika und dem asiatischen und arabischen Raum.  Aus unseren europäischen Nachbarländern rechnen wir in den nächsten Monaten bei einem akzeptablen Preisniveau mit einer anhaltend guten Nachfrage bei höhertragenden und melkenden Rindern. Zuchtrinder  Steigende Milchpreise beleben die Zuchtrindervermarktung.  Aufgrund stark gestiegener Kosten haben viele Betriebe die Aufzucht von Färsen auf ein notwendiges Maß reduziert und den Einsatz von Fleischsperma erhöht.  In den nächsten Monaten rechnen wir auch auf dem inländischen Markt mit einer stabilen Nachfrage und somit guten Möglichkeiten für den Verkauf abgekalbter Rinder. Kälber  Das begrenzte Angebot steht aufgrund attraktiver Schlachterlöse einer besseren Nachfrage gegenüber.  Die Preise sind überwiegend stabil. Teilweise sind Preisaufschläge möglich.  Schwere schwarzbunte Kälber gehen in spezialisierte Bullenmastbetriebe. Schlachtrinder  In den letzten Monaten zogen die Preise für alle Kategorien auf ein unvorstellbares Niveau an.  Gründe sind rückläufige Schlachtzahlen im laufenden Jahr (10 % bei Bullen, 11 % bei Kühen und Färsen), minus 20 % Importe aus Südamerika sowie ein stabiler Rindfleischverzehr.  Das Jungbullenangebot bleibt überschaubar. Bei den weiblichen Rindern, vor allem Kühen, könnte das Angebot noch weiter abnehmen.  Bei den Schlachtbullen ist nach Expertenmeinung die Preisspitze erreicht und Abschläge sind zu erwarten. Bei den Kühen wird weiterhin von stabilen Preisen ausgegangen.  Es gilt die Reaktion der Verbraucher abzuwarten. Nach den Osterfeiertagen wird sich der Rindfleischmarkt neu sortieren. F. Schultz 29 Rindervermarktung

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