DAS monatliche Managementtool zur Kontrolle von Herdenmanagement und Betriebsökonomie

Wie heißt es so schön „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Dieser Spruch wird Ihnen sicher auch schon einige Male begegnet oder gar selber von den Lippen gegangen sein. Eine Möglichkeit ihr Herdenmanagement zu kontrollieren und die Ökonomie Ihres Betriebes positiv zu beeinflussen, kann die monatliche Milchkontrolle sein.

Wer profitiert von ihr und wie?

Gemäß dem Motto: „alles Wichtige schnell auf einem Blick erkennen und richtige betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen“, hat die monatliche Milchkontrolle bei großen und kleinen Betrieben auch heute noch eine tragende Rolle. Mithilfe der digital und kompakt aufbereiteten Milchkontrolldaten sowie ergänzenden Parametern zur Eutergesundheit, zum Stoffwechsel, zur Fruchtbarkeit und zur Ökonomie, ist es den Betrieben möglich bspw. den Ernährungszustand / die Futterration der Tiere oder die Haltungsbedingungen zu optimieren.

Ebenso ermöglichen die Milchkontrolldaten Betriebsvergleiche untereinander durchzuführen. So können eigene betriebsinterne Schwachstellen aufgedeckt und mit einer zielgerichteten und erfolgreichen Betriebsberatung behoben werden, um wertvolles Geld zu sparen und die Ökonomie des Betriebes auf lange Sicht zu sichern. Insbesondere dieser Punkt veranlasst viele Betriebe mit automatischem Melksystem ebenfalls an der MLP teilzunehmen.

Und auch mit Blick auf die Vermarktung von Zuchttieren wirken sich vorhandene Milchkontrolldaten häufig positiv aus. Können gute Milchkontrolldaten nachgewiesen werden, so steigert dies nicht selten den Verkaufspreis des Tieres, was wiederum der Betriebsökonomie zugutekommt.

Klingt doch super – doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Auf Seite des Landwirtes steht natürlich ganz vorne, die in der Regel einmal monatlich stattfindende Milchprobenziehung bei jeder Einzelkuh an. Sie ist aufwendig, liefert aber später informative Einzeltierergebnisse. Darüber hinaus muss zudem die einzeltierbezogene Milchmenge ermittelt, sowie die Angaben zur Belegung, Melkbarkeit oder Abkalbung dokumentiert werden. Gerade hier ist eine ordnungsgemäße, genaue und gründliche Dokumentation entscheidend, denn je genauer die Erfassung aller Daten ist, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse sowie die anschließenden Auswertungen zum Herdenmanagement.

Nachdem die Milchproben gezogen und alle Daten dokumentiert sind, ist das nach internationalen Normen akkreditierten und zertifizierten Milchlabor dran. Hier werden die Milchproben auf deren Inhaltsstoffe (Fett, Eiweiß, Harnstoff, Laktose, pH-Wert) und somatischen Zellzahlgehalt untersucht.

Was kann ich aus den Milchdaten lesen und ableiten?

Aus den Milchkontrolldaten lassen sich grundsätzlich unterschiedlichste Informationen ziehen. Gut aufbereitet, stellen sie einen wahrlichen Mehrwert für jeden Betrieb dar. Da in der Praxis häufig die Zeit für aufwendige Analysen fehlt, möchten wir Ihnen im Folgenden das Potenzial hinter ausgewählten Milchkontrolldaten unseres Onlineportals lkvQ vorstellen. Dieses bereitet Ihnen die Milchkontrolldaten tabellarisch und graphisch auf, sodass Sie mithilfe derer betriebliche Entscheidungen treffen und gegebenenfalls frühzeitig intervenieren können.

  • wichtige Kenngröße für den betriebswirtschaftlichen Erfolg
  • gutes Warnsignal und essentieller Parameter zur Bestimmung der produzierten Fett- und Eiweißmengen → Berechnung des Nährstoffbedarfes einer Kuh → Optimierung der Fütterung, sodass sie ihr Leistungspotenzial maximal ausschöpfen kann → Futterressourcen schonen und somit Wirtschaftlichkeit sichern
  • Schwankungen können auf Potenziale im Herdenmanagement hinweisen, z.B.: Überdenken der Melkroutine, Kontrolle der Melktechnik, Tierkontrolle im Hinblick auf vorliegenden Stress und Stoffwechselprobleme, …
  • wichtiger Parameter für die Überwachung der Energieversorgung der Einzelkuh
  • niedriger Eiweißgehalt zu Laktationsbeginn (im Verhältnis zur Milchmenge) = Hinweis auf Energiemangel → Kuh wird krank / geringe Leistungsfähigkeit → Kuh kann ihr genetisches Potential nicht ausschöpfen → gibt weniger Milch → Landwirt hat wirtschaftliche Einbußen infolge von tierärztlichen Behandlungen, etc.
  • hoher Eiweißwert in der Spätlaktation = Hinweis auf Energieüberschuss → Verfettung der Tiere → Probleme bei der Kalbung (ggf. Tierverluste, ökonomischer Verlust, höherer Personaleinsatz → steigende Personalkosten) und Stoffwechselstörungen zu Beginn der Laktation möglich (kranke Kuh = Kosten für Tierarzt / Behandlung steigen; Milchmenge geringer = weniger Milchgeld = geringeres Betriebsergebnis)
  • gibt einen guten Hinweis darauf, wie gut oder schlecht eine Kuh mit Energie und strukturierter Rohfaser versorgt ist
  • nimmt eine Kuh nach der Kalbung nicht genügend Futter auf oder ist die Energiedichte/Energiegehalt des Futters zu gering, wird dies in der Regel durch einen zu hohen Milchfettgehalt angezeigt. Liegt ein Rohfasermangel vor – verursacht etwa durch zu viel Kraftfutter –, sinkt der Milchfettgehalt hingegen stark ab.
  • Indikator für mögliche Stoffwechselstörungen → Überblick zu ketose- und azidosegefährdeten Kühen:
  • Werte > 1,5 sind Hinweise auf subklinische Ketosen
  • Werte < 1,0 verweisen auf eine unzureichende Rohfaserversorgung mit negativen Auswirkungen auf die Pufferkapazität des Pansens (subklinische Pansenazidose)
  • Frühlaktation → bedarfsgerechte Versorgung der Kuh besonders schwierig → „Abdriften“ in Extreme (FEQ > 1,5 < 1,0)  kann vermieden werden → Folgekrankheiten (Lahmheit, Fruchtbarkeitsstörungen, etc.) minimieren

Laktationsende → Informationen zur Vermeidung einer Überversorgung mit Energie (Verfettung) → Passende Körperkondition hilft zum besseren Start in die Folgelaktation

Graphische Darstellung des Fett-Eiweiß-Quotients (Tiere in Prozent) im Onlineportal lkvQ

6 Felder-Tafel

  • Dr. Bernd Losand (LFA MV, Institut für Tierproduktion) entwickelte nach Auswertung von über 132.800 MLP-Daten des MRV eine mögliche Alternative zum derzeitig genutzten 9-Felder-Bewertungsschema zur Beurteilung der Energie- und Eiweißversorgung von Milchkühen anhand von Milchinhaltsstoffen. Die seit der Entwicklung der 9-Feldertafel gestiegene Milchleistung bei gleichzeitig gesunkenem Fettgehalt wurde in dem neuen Bewertungsschema berücksichtigt. Statt des Milcheiweißgehaltes integrierte Dr. Losand den Fett-Eiweiß-Quotienten und klassifiziert die Milchkühe in 6-Felder je nach deren Versorgungszustand mit Futterenergie und -protein. Dabei fallen die ketoseverdächtigen Kühe und die Kühe mit Verfettungsgefahr stärker als im 9-Felder-Schema auf. Die einbezogenen Werte Emin und Emax sind die Unter- bzw. Obergrenze des Normalbereichs für Eiweiß, der von der jeweiligen Milchleistung abhängt.

6-Feldertafel zur Darstellung der Energieversorgung der Tiere im Onlineportal lkvQ

6-Feldertafel zur Darstellung der Energieversorgung der Tiere im Onlineportal lkvQ

Weitere Infos finden Sie im verlinkten DLG-Merkblatt, an dem wir mit unserem breiten Wissen mitgewirkt haben!

  • zur Beurteilung der Futterrohproteinversorgung der Milchkuh → anzustreben sind Harnstoffgehalte zwischen 150 und 250 mg/Liter Milch.
  • Werte unter 150 mg/Liter = Eiweißunterversorgung
  • Werte über 250 mg/Liter = Überschuss an Futtereiweiß (im Verhältnis zur Energie) → durch Eiweißüberschuss wird die Leber der Kuh stark belastet und die Anfälligkeit des Tiers gegenüber anderen Krankheiten enorm erhöht → Tierarztkosten steigen, hohe Futterproteinkosten → lassen sich einsparen, Futterkosten reduzieren, … Siehe Weiteres im Punkt Eiweißgehalt
  • Anzahl somatischer (körpereigener) Zellen in der Milch ermittelt → bewährter Indikator für die Eutergesundheit
  • Euterentzündungen gehören zu den häufigsten Abgangsursachen → enormer Kostenfaktor durch dauerhafte Milchverluste für den Landwirt → jede Euterentzündung kostet zwischen 250 und 500 € = Verlust von ca. 2 Cent je produziertem Liter Milch → Senkung der Zellzahl = oberstes Ziel, um das Leistungsvermögen der Kuh optimal auszuschöpfen, die Nutzungsdauer zu verlängern, das Milchgeld und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu sichern

Neben den oben aufgelisteten Informationen bietet unser Onlineportal lkvQ zudem die Möglichkeit zahlreiche weitere eutergesundheits- und fruchtbarkeitsrelevante Kennzahlen zu betrachten und auszuwerten. Auf diese möchten wir gerne in unserer nächsten Kampagne mit dem Schwerpunkt „Gesundheit“ näher eingehen.

Im nächsten Beitrag stellen wir Ihnen zunächst einmal unser Onlineportal lkvQ und dessen weitere Vorzüge für Sie genauer vor.

Mit uns an Ihrer Seite zu einem gesteigerten Betriebserfolg!

Haben Sie Interesse an weiteren Informationen und den Kontaktdaten aller Mitarbeiter rund um die Milchkontrolle, dann klicken Sie auf diesen Link.

Gerne stehen wir Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Sprechen Sie uns an, wir verhelfen Ihnen gerne zu mehr Erfolg im Stall.

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